E-Autos werden mit 4.000 Euro gefördert

Die Anschaffung eines Elektroautos oder eines Pkw mit Brennstoffzelle wird ab 1. März mit 4.000 Euro pro Fahrzeug gefördert. Insgesamt steht ein E-Mobilitätspaket mit 72 Millionen Euro bereit.

Gefördert werden Elektroautos mit einem Listenpreis von maximal 50.000 Euro. Für Autos mit Elektroantrieb oder Brennstoffzellenantrieb erhalten private Käufer eine Fördersumme von 4.000 Euro. Hybrid-Fahrzeuge werden mit 1.500 Euro unterstützt, private E-Mopeds und E-Motorräder mit 750 Euro.

Grüne Nummerntafel ab April

Wer heuer ein solches Fahrzeug gekauft hat, kann die Förderung unter umweltfoerderung.at beantragen. Außerdem gibt es ab April für E-Autos dann Nummerntafeln mit grünen Schriftzügen. „Das Zeitalter der E-Autos ist angebrochen“, ist Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) überzeugt.

Grafik zu Elektroautos

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Statistik Austria/VCÖ

Das Motto hatten schon die Vorgänger von Leichtfried und Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) ausgegeben, von den anvisierten 200.000 E-Autos bis 2020 sind die tatsächlichen Zulassungszahlen allerdings Lichtjahre entfernt. Derzeit befinden sich rund 9.500 Elektroautos im Bestand, heuer sollen 4.500 zugelassen werden. Zum Vergleich: Insgesamt werden jährlich rund 320.000 Pkws neu zugelassen - mehr dazu in Bald über 10.000 E-Autos (oesterreich.ORF.at).

72 Millionen Euro Förderpaket

Das Verkehrs- und das Umweltministerium stellen dafür 24 Millionen Euro zur Verfügung, die Autoimporteure wollen den Absatz mit Rabatten in gleicher Höhe ankurbeln. Insgesamt stehen im Rahmen des E-Mobilitätspakets 72 Millionen Euro bereit, um den Kauf von Elektroautos, E-Zweirädern und E-Nutzfahrzeugen sowie den Erwerb von privaten Ladestationen und den Ausbau öffentlicher E-Tankstellen zu fördern - in dieser Summe sind die Händler-Preisnachlässe in Höhe von 24 Millionen Euro bereits enthalten.

Dass das Förderbudget nicht für alle Käufer reichen könnte, erwartet man im Verkehrsministerium nicht. Die Förderaktion läuft bis Ende 2018, dann wird evaluiert. Auch die Förderung für Betriebe, Gebietskörperschaften und Vereine wird weiter ausgebaut. Beim Kauf eines Elektrofahrzeugs erhalten diese 3.000 Euro und 1.500 Euro für Hybride. Die Anschaffung eines E-Zweirads wird mit 750 Euro gefördert, für ein neues E-Leichtfahrzeug bekommen sie 1.000 Euro und bis zu 20.000 Euro für einen E-Kleinbus bzw. ein leichtes E-Nutzfahrzeug.

Aufbau von Ladestationen

Zusätzlich unterstützen die beiden Ministerien im Rahmen des Elektromobilitätspakets den Aufbau von Ladestationen. Die Errichtung von öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur wird mit bis zu 10.000 Euro gefördert. Im privaten Bereich wird der Kauf einer „Wallbox“-Ladestation oder eines Ladekabels mit 200 Euro unterstützt.

Ein Rechenbeispiel zeigt, dass sich E-Autokäufer unter Berücksichtigung der Steuern auch mehr als die 4.000 Euro Förderung sparen können: Zunächst wird vom Netto-Listenpreis der Importeursanteil der Förderung in Höhe von 1.500 Euro abgezogen, danach vom verbleibenden Bruttopreis (inklusive USt) noch 2.500 Euro Bundesanteil. So ergibt sich etwa bei einem Volkswagen e-Golf mit einem Brutto-Listenpreis von 37.990 Euro ein Endkundenpreis von 33.690 Euro - noch ohne Berücksichtigung anderer Rabatte.

Förderung nicht unumstritten

Dass in Deutschland das Förderprogramm für E-Mobilität bisher auf geringe Gegenliebe gestoßen ist, beunruhigt die beiden Minister Leichtfried und Rupprechter nicht. Denn es würden in Österreich nicht nur die Elektrofahrzeuge unterstützt, sondern auch die Ladeinfrastruktur. Allerdings fördert auch Deutschland die Ladeinfrastruktur - bis zum Jahr 2020 sollen 15.000 Stationen unterstützt werden.

Wobei die E-Auto-Förderung auch umstritten ist. „Wir glauben, dass es für Elektroauto-Kaufprämien einfach zu früh ist, um damit wirklich einen Boom auszulösen. Dieses Steuergeld könnte man zur Förderung der Elektromobilität besser einsetzen“, so ÖAMTC-Chef Bernhard Wiesinger.

Der VCÖ wiederum kritisiert, dass auch Hybridfahrzeuge - also Autos, die zusätzlich zum alternativen Antrieb noch mit fossilen Treibstoffen betrieben werden - ebenfalls eine Förderung erhalten. „Laut einer umfassenden Studie sind die tatsächlichen CO2-Emissionen von Plug-In-Hybrid Pkw fast dreimal so hoch wie die Herstellerangaben versprechen“, so der VCÖ.

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