Löhne 2016 nur gering gestiegen

Österreich musste sich 2016 laut einer Studie des Europäischen Gewerkschaftsbundes mit einer Lohnsteigerung von 0,32 Prozent begnügnen. Damit liegt das Land auf dem fünftletzten Platz in der EU.

Auf der anderen Seite rangierte Belgien als einziges Land mit einem Rückgang von 0,94 Prozent. Dabei zeigt sich, dass vor allem die östlichen EU-Staaten ihren Aufholprozess bei den Gehältern fortsetzten. Neben Rumänien rangierten Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Ungarn und Tschechien unter jenen Ländern, deren Lohnsteigerung höher als 3,0 Prozent lag.

Reales Wachstum in 13 Ländern

Hinter diesen sieben Staaten folgen 13 Länder mit einem realen Lohnwachstum zwischen 1,0 und 3,0 Prozent. Dabei reicht diese Gruppe von Großbritannien (plus 1,55 Prozent) und Deutschland (plus 1,61 Prozent) bis zu Polen (plus 2,91 Prozent) und Irland (plus 2,93 Prozent).

Dahinter liegen die restlichen acht EU-Staaten mit Steigerungen von unter 1,0 Prozent oder sogar einer negativen Entwicklung. Am besten liegt dabei Finnland (plus 0,81 Prozent), knapp noch im Plusbereich Griechenland (plus 0,1 Prozent). Nur weniger gab es in Italien (unverändert) und eben Belgien (minus 0,94 Prozent).

Löhne in acht Jahren in sieben Staaten gesunken

Der Studie zufolge haben sich die Löhne in den vergangenen acht Jahren in den 28 EU-Staaten völlig unterschiedlich entwickelt. In 18 Staaten inklusive Österreich habe es nominelle Anstiege gegeben, aber nur in drei Ländern - Deutschland, Polen und Bulgarien - habe es tatsächlich reale Lohnsteigerungen gegeben.

Die sieben Staaten mit sinkenden Löhnen in der Periode von 2009 bis 2016 sind Griechenland mit den höchsten Einbußen für die Beschäftigten von 3,1 Prozent. Dann folgen Kroatien (minus ein Prozent), Ungarn (minus 0,9 Prozent), Portugal (minus 0,7 Prozent), Zypern (minus 0,6 Prozent), Großbritannien (minus 0,4 Prozent) und Italien (minus 0,3 Prozent).

In 18 Staaten nur nonimelle Steigerung

Jene 18 EU-Mitglieder mit zumindest nominellen Steigerungen - mit einem Vergleich der Zeiträume 2001-2008 zu 2009-2016 - sind neben Österreich noch Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Irland, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien und Tschechien.

In nur drei Staaten gab es tatsächlich reale Lohnerhöhungen, wenn man die Inflationsrate mit einrechnet. Dies sind Deutschland, Polen und Bulgarien. Die Generalsekretärin des Europäischen Gewerkschaftsbundes, Esther Lynch, sprach von „sehr schlechten Neuigkeiten, nicht nur für die Arbeitnehmer und ihre Familien, sondern auch für die Unternehmen. Wenn die Beschäftigten weniger Geld ausgeben können, leiden auch die Arbeitgeber.“ Es sei Zeit für einen wirklichen Aufschwung. „Die Arbeitnehmer in ganz Europa brauchen Lohnerhöhungen“.