Weniger Tote und Verletzte auf Skipisten
„Das sind um sieben weniger als im Jahr davor“, sagte Kuratoriumspräsident Karl Gabl am Montag in Innsbruck. Insgesamt sank die Zahl der Unfälle im organisierten Skiraum - erfasst wurden alle im Zeitraum vom 1. November bis zum 26. März - laut Gabl um 13 Prozent von 3.965 auf 3.442.
Weniger Kopfverletzungen dank Helmen
Die größte Gefahr auf der Piste waren Herz-Kreislauf-Probleme, die sechs Menschenleben forderten. Fünf Wintersportler verletzten sich bei einem Aufprall gegen ein Hindernis tödlich. Vier kamen bei einem Sturz ums Leben, drei bei einer Kollision. Die Ursachen der restlichen Todesfälle konnten laut Kuratorium nicht klar zugeordnet werden.
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Kuratorium für alpine Sicherheit/BMI
„Erfreulich“ sei, dass es bei den Kopfverletzungen einen „signifikanten“ Trend nach unten gegeben habe - und zwar mit einem Minus von 23 Prozent, sagte Gabl. „Die Ursache ist klar: Es gibt kaum noch Wintersportler, die ohne Helm unterwegs sind“, so Gabl. „Die Helmakzeptanz ist gestiegen“ - auch in Tirol, wo es keine gesetzliche Regelung gibt. „Wir freuen uns, dass die Eigenverantwortung diesbezüglich von selbst greift.“
Unfälle mit Fahrerflucht rückläufig
Obwohl der Schnee am Beginn der Saison lange auf sich warten ließ und es auch danach Pistenränder gab, die kaum Fehler tolerierten, seien die „Zahlen trotzdem positiv“, sagte der Leiter der Alpinpolizei, Norbert Zobel. Neben der Abnahme der Kopfverletzungen sei auch die Zahl der Unfälle mit Fahrerflucht auf den Pisten und Skirouten von 815 im Jahr davor auf 681 zurückgegangen. Damit liege man auch unter dem Zehnjahresmittel von 715 erfassten Unfällen mit Fahrerflucht.
Das sei aber unter anderem darauf zurückzuführen, dass früher auch jene Unfälle als Fahrerflucht klassifiziert wurden, bei denen die Beteiligten stehen blieben und sich austauschten, aber erst im Nachhinein eine Verletzung bemerkt wurde. 22,5 Prozent der Unfälle im vergangenen Jahr waren Unfälle mit Fahrerflucht (2015/16: 23,6 Prozent).
22 Menschen starben durch Lawinen
Lawinenabgänge forderten in dieser Saison 22 Menschenleben nach 13 in der Saison davor. Damit liege man über dem Zehnjahresmittel von 19 Lawinentoten, so Gabl. Mehr als die Hälfte aller tödlichen Schneemassen ging in Tirol ab, gefolgt von den Bundesländern Vorarlberg und Salzburg.
Gefährliche Witterung für Wanderer und Eiskletterer
Insgesamt ein Rückgang wurde auch bei Alpinunfällen um 16 Prozent von 4.782 in der Saison davor auf 4.017 verzeichnet. 90 Sportler und Wanderer starben. Wegen der diesjährigen Wettersituation seien Unfälle beim Eisklettern (vier davon endeten tödlich) und bei Höhenwanderungen Thema gewesen, so Peter Veider, Ausbildungsleiter und Geschäftsführer der Bergrettung Tirol.
Durch die Witterung seien gerade die Höhenwanderwege extrem gefährlich gewesen. Denkbar seien Warnschilder, die auf die Gefahren von Höhenwanderwegen in der Wintersaison hinweisen, so Veider. Die Hauptgefahr beim Eisklettern gehe von ständig wechselnden Eisverhältnissen, Eisschlag und Lawinen aus. Der Bergrettungschef empfiehlt, im Vorfeld eine professionelle Ausbildung zu absolvieren.