Rekord bei Vegetationsbeginn

Der Monat März war der wärmste der 251-jährigen Messgeschichte. Österreichweit erfolgte der Vegetationsbeginn im Durchschnitt um 13 Tage früher als im langjährigen Vergleich.

Im Norden und Osten begann das Wachstum um rund zehn Tage früher, in den größten Teilen des Westens und Südens um 15 Tage. Der frühere Vegetationsstart bleibt in der Landwirtschaft und bei der Vegetation insgesamt nicht ohne Folgen.

Gefahr für Spätfrostschäden

Laut Hagelversicherung bringt das Gefahren für Obst- und Weinkulturen. Einzelne Frostnächte sind im April schließlich nicht unüblich. Also steige das Risiko von Frostschäden exponentiell an, erinnerte die Hagelversicherung an den Spätfrost Ende April 2016, der Schäden von rund 200 Millionen Euro gebracht hatte. Pflanzen, die sich noch in Winterruhe befinden, sind von Frostnächten freilich nicht bedroht.

Extrem milder Wetterverlauf

Nach einem sehr kalten Jänner war bereits der Februar österreichweit ungewöhnlich mild und brachte punktuell frühlingshafte Temperaturwerte. Im März wurden stellenweise Temperaturabweichungen von bis zu plus neun Grad Celsius zum langjährigen Bezugszeitraum 1981 bis 2010 gemessen. Im gesamten Bundesgebiet war das Flächenmittel um 3,5 Grad Celsius höher.

Somit ist der März 2017 der wärmste der langjährigen Messgeschichte. Das Ungewöhnliche waren nicht einzelne sehr warme Tage, sondern die im Großteil des Landes fast im ganzen Monat überdurchschnittlich hohen Temperaturen. „Vereinzelt gab es auch regionale Rekorde an Wetterstationen mit sehr langen Messreihen, wie in Graz und in St. Pölten“, sagte der Klimatologe von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), Alexander Orlik. „In Graz wird seit 1837 gemessen, in St. Pölten seit 1894. Wien - mit Messungen seit 1775 - und St. Andrä im Lavanttal - mit Messungen seit 1852 - liegen in der vorläufigen Auswertung gleichauf mit den jeweiligen Rekordjahren.“

Insgesamt gab es im März um 25 Prozent mehr Sonnenstunden, in vereinzelten Gebieten bis 60 Prozent. Die Höchsttemperatur betrug 26,1 Grad Celsius in Bischofshofen in Salzburg am 31. März. Wie die ZAMG mitteilte, lag die bisher in einem März erreichte Höchsttemperatur in dem Bundesland bei 25,5 Grad - so warm war es am 22. März 1974 in Hallein.

Teilweise sehr trocken

Sehr unterschiedlich verteilt waren die Niederschlagsmengen. An der Nordseite der Alpen war es teils sehr feucht mit bis zu 70 Prozent mehr Niederschlag als im Mittel. Im Südosten Österreichs, wie in der südlichen Steiermark und im Südburgenland, verlief der März dagegen sehr trocken mit bis zu 99 Prozent weniger Niederschlag als sonst.

In Deutschlandsberg, in Wagna bei Leibnitz und am Grazer Flughafen registrierte die ZAMG im gesamten Monat nur einen Millimeter Regen. In der österreichweiten Auswertung brachte der März 2017 um 18 Prozent weniger Niederschlag als im vieljährigen Durchschnitt.

„Wegen der hohen Temperaturen fiel auch relativ wenig Schnee“, so Orlik. „Selbst oberhalb von 1.000 Meter Seehöhe gab es nördlich des Alpenhauptkamms um fünf bis 50 Prozent weniger Neuschnee als im Mittel und an der Südseite der Alpen um 30 bis 60 Prozent weniger.“

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