Mehr Urlaubsreisen - dafür kürzer

Die Österreicher sind im internationalen Vergleich besonders reisefreudig. Und heuer wollen in den Sommermonaten noch mehr ihre Koffer packen als vor einem Jahr. Allerdings soll der Urlaub kürzer und günstiger ausfallen.

„Kürzer, aber öfter lautet die Devise für den Sommerurlaub 2017“, so Besim Akinci, Chef der Europ Assistance Österreich, am Dienstag in einer Pressemitteilung zum „Reisebarometer 2017“. „Das Unsicherheitsgefühl der letzten beiden Jahre durch Terror, Krieg und Flüchtlingsströme nimmt ab. Mittelstreckendestinationen wie Italien und Spanien gewinnen stark dazu. Viele Gäste möchten nicht nur einen reinen Badeurlaub machen, sondern auch Kultur, Land und Leute erleben“, s Akinci.

Für das Reisebarometer wurden vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos 8.000 Europäerinnen und Europäer aus Österreich, Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, der Schweiz und Spanien sowie je 1.000 US-Amerikaner und Brasilianer zur ihren Urlaubsplänen befragt.

66 Prozent wollen verreisen

In den Sommermonaten wollen heuer 66 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher verreisen, das sind mehr als im Vorjahr (63 Prozent). Zusammen mit der Schweiz halte Österreich damit den höchsten Anteil an Urlaubswilligen in Europa, heißt es in der Pressemitteilung. Im europäischen Durchschnitt sind es 63 Prozent.

Die durchschnittliche geplante Reisedauer der Österreicherinnen und Österreicher verkürze sich aber von 2,3 auf 1,8 Wochen. 34 Prozent wollten eine Woche verreisen, 33 Prozent zwei Wochen. Das durchschnittliche Urlaubsbudget schrumpfe um elf Prozent auf 2.423 Euro. Österreich liege damit auf Platz zwei hinter den Schweizern mit 2.802 Euro, aber vor den Deutschen mit 2.297 Euro und auch über dem europäischen Durchschnitt von 1.989 Euro.

Urlaub in Österreich oder am Meer

Beliebtestes Urlaubsland bleibe Österreich mit 28 Prozent. „Durch die anhaltende Berichterstattung über die Sicherheitslage vor allem im afrikanischen Raum und in der Türkei, welche traditionell beliebte Urlaubsdestinationen der Österreicher waren, teilen sich nun Italien (25 Prozent), Kroatien (19 Prozent) und Spanien (zwölf Prozent) die Stockerlplätze bei den Urlaubszielen im Ausland“, so die Europ Assistance.

Dazu passt, dass es viele Österreicherinnen und Österreicher heuer wieder an den Strand zieht: Das Meer ist für 64 Prozent der bevorzugte Ort für einen Sommerurlaub. 23 Prozent präferieren einen Urlaub auf dem Land, und 20 Prozent planen einen Städtetrip. Zum ersten Mal wurden auch die Top Ten der Städte abgefragt, die man im Leben zumindest einmal bereisen möchte: New York, London und Paris liegen auf den vorderen Plätzen, gefolgt von Rom, Sydney und Barcelona.

Österreicher bevorzugen Hotels

Durch Plattformen wie Airbnb nimmt der Anteil der privat gebuchten Apartments stark zu. In Frankreich hat diese Form der Unterkunft das Hotel schon vom ersten Platz verdrängt. In Österreich hingegen zählt das Hotel mit 62 Prozent zur beliebtesten Unterkunftsart, gefolgt von einem gemieteten Haus oder Apartment mit 24 Prozent und (Frühstücks-)Pensionen mit 15 Prozent. Hotels finden laut Europ Assistance in keinem anderen Land in Europa einen so großen Zuspruch wie in Österreich. Europaweit bevorzugen nur 47 Prozent Hotels.

Wichtigstes Entscheidungskriterium ist für 81 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher das Preis-Leistungsverhältnis im Urlaub, gefolgt von der Urlaubsdestination (37 Prozent) und den gebotenen Serviceleistungen wie WLAN und Verpflegung (35 Prozent). Arbeiten während des Urlaubs trifft vor allem die Amerikanerinnern und Amerikaner: Knapp die Hälfte checkt E-Mails oder steht mit dem Arbeitgeber in Verbindung. In Österreich sind es dagegen weniger als ein Drittel, die im Urlaub arbeiten: 68 Prozent gaben an, Firmenhandy und Laptop ungenutzt zu lassen.

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