BIP wächst kräftiger als angenommen

Die Wirtschaft ist heuer im ersten Vierteljahr kräftiger gewachsen als zunächst gedacht. Gegenüber dem Vorquartal stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) real um 0,7 Prozent und im Jahresabstand um 2,3 Prozent.

Das gab das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) am Mittwoch bekannt. Vor einem Monat ging das Institut noch von 0,6 bzw. 2,0 Prozent BIP-Anstieg aus. Gestärkt wurde das Wachstum, mit dem sich die konjunkturelle Dynamik weiter beschleunigt hat, im ersten Quartal durch Industrie, Bauwirtschaft und Exporte. Als Hauptstütze des Wachstums habe sich erneut die Konsumnachfrage erwiesen, so das WIFO. Im vierten Quartal 2016 hatte das BIP im Quartalsabstand lediglich um 0,6 Prozent und im Jahresabstand um 1,6 Prozent zugelegt.

Grafik zeigt das Wirtschaftswachstum in Österreich

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Wifo

Quote über Euro-Raum

Die saison- und arbeitstagsbereinigte BIP-Veränderungsrate (laut Eurostat-Vorgabe) stieg im Zeitraum Jänner bis März gegenüber Oktober bis Dezember - wie schon in den Quartalen davor - um 0,6 Prozent. Damit lag das Wachstum in Österreich leicht über jenem im Euro-Raum sowie in der EU-28 (0,5 Prozent).

Industrie, Bauwirtschaft und Exporte

Die verstärkte konjunkturelle Dynamik im Auftaktquartal ging laut WIFO von der exportgetragenen Sachgütererzeugung aus. Diese expandierte mit 2,2 Prozent dynamisch und bestimmte damit rund die Hälfte des aktuellen BIP-Wachstums.

Starke Impulse lieferte auch die Bauwirtschaft, deren Wertschöpfung mit 0,7 Prozent deutlich stärker expandierte als zuletzt. Neben der starken Bau- und Industriekonjunktur unterstützen auch Marktdienstleistungen das Wirtschaftswachstum. Die Wertschöpfung stieg im Handel um 0,7 und in Beherbergung/Gastronomie um 0,5 Prozent.

Bei einer dynamischen Entwicklung der Warenexporte (plus 3,1 Prozent) lieferte der Außenbeitrag erstmals wieder seit dem zweiten Halbjahr 2014 einen positiven Wachstumsbeitrag zum BIP, wie das Institut erklärte. Die Ausweitung der Exporte lag mit 2,4 Prozent über jener der Importe (plus zwei Prozent). Sowohl bei Ex- als auch Importen zeigte sich laut WIFO im Bereich der Waren eine stärkere konjunkturelle Dynamik als bei den Dienstleistungen.

Konsumnachfrage als Hauptstütze

Die Konsumnachfrage erwies sich laut WIFO aufgrund ihres großen Gewichts und des robusten Zuwachses erneut als Hauptstütze des Wachstums. Die privaten Konsumausgaben (samt privaten Organisationen ohne Erwerbszweck) stiegen um 0,4 Prozent, die öffentlichen Konsumausgaben noch etwas stärker um 0,5 Prozent.

Die Bruttoanlageinvestitionen (Ausrüstungs- und Bauinvestitionen) wuchsen bis März um ein Prozent, wobei hier dem Institut zufolge die Dynamik der Ausrüstungsinvestitionen leicht nachließ. Vor allem bei den Maschineninvestitionen wurde eine leichte Abschwächung beobachtet. Die Nachfrage nach Fahrzeugen verlief weiter gut. Sehr starke Impulse steuerten die Bauinvestitionen bei. Mit 1,1 Prozent Expansion gab es das stärkste Plus seit dem dritten Quartal 2013.

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