Unwetter brachten Hagel und Tornado

Ein Schaden von 15 Millionen Euro durch ein Unwetter: Das ist die Bilanz der Hagelversicherung vom Montag. Die Wiener Berufsfeuerwehr verzeichnete rund 230 Einsätze, am Flughafen Wien-Schwechat zog ein Tornado vorbei. In der Nacht auf Dienstag richteten die Unwetter weitere Schäden an.

Starkregen und Hagel hielten am Montag Wiens Einsatzkräfte in Atem. Überflutete Fahrbahnen, Wasser, das durch Decken in Gebäude drang, und Wassereinbrüche sorgten für rund 230 Einsätze, so Brandkommissär Jürgen Figerl von der Wiener Feuerwehr.

Hagelkörner nach einem Gewitter in Wien

APA/Georg Hochmuth

In Wien gab es vielerorts handfesten Niederschlag

Die Unwetter nahmen am Nachmittag im südlichen Stadtgebiet ihren Ausgang und breiteten sich auf die gesamte Bundeshauptstadt aus - mehr dazu in wien.ORF.at. Auch Niederösterreich war stark betroffen. Schwechat war dabei ein Unwetter-Hotspot. Die Feuerwehr verzeichnete Einsätze in der Stadt und auf dem Flughafen Wien, so Franz Resperger vom Landeskommando NÖ auf Anfrage. Laut Resperger rückten acht Feuerwehren aus.

Tornado sorgte für Flugverzögerungen

Zudem gab es in der Nähe des Flughafens Wien-Schwechat einen Tornado. Schäden gab es laut Flughafen nicht, es kam nur zu einzelnen Flugverzögerungen. Aus Sicherheitsgründen wurden auch Arbeiten am Flugfeld vorübergehend unterbrochen, sagte Flughafen-Sprecher Peter Kleeman - mehr dazu in noe.ORF.at.

In der Nacht auf Dienstag gab es erneut heftige Unwetter. In Niederösterreich war besonders der Bezirk Gänserndorf betroffen: Dort standen ganze Ortschaften bis zu einen Meter unter Wasser. 38 Feuerwehren kämpften mit knapp 500 Einsatzkräften stundenlang gegen die Folgen des Starkregens - mehr dazu in noe.ORF.at.

Enormer Schaden

Laut der Österreichischen Hagelversicherung verursachten die Unwetter Schäden in Höhe von 15 Mio. Euro in der Landwirtschaft. Auf einer landwirtschaftlichen Fläche von rund 10.000 Hektar wurden Acker-, Obst-, Wein- und Gemüsekulturen sowie Glashäuser durch die bis zu 5,5 Zentimeter großen Hagelkörner schwer in Mitleidenschaft gezogen. Es sei der zweithöchste Schaden bei einem Unwetter in Österreich seit dem Unwetter am 23. Juli 2009, sagte der Sprecher der Hagelversicherung. Damals war ein Gesamtschaden von 20 Mio. Euro in der Landwirtschaft verursacht worden.

„Die Landwirtschaft ist durch den Klimawandel massiv betroffen“, so der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Kurt Weinberger. Rasche Hilfe habe oberste Priorität. Die Sachverständigen hätten bereits am Abend mit den Erhebungen begonnen. Betroffene Landwirte können ihre Schäden online melden.

Blitz ließ Decke einstürzen

Es war der zweite Tag in Folge, an dem schwere Unwetter Teile Österreichs heimsuchten. Am Sonntag war der Westen stärker betroffen. In Oberösterreich war ein Blitz in ein Einfamilienhaus eingeschlagen, die Decke des Kinderzimmers stürzte ein. Die Kinder waren zum Glück nicht anwesend - mehr dazu in ooe.ORF.at.

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