Bund: Mehr Frauen in Führungspositionen

Der Frauenanteil in Leitungsfunktionen des Bundesdienstes steigt. Zu Jahresbeginn lag der Anteil bei 35,2 Prozent, das entspricht einer Steigerung von 7,5 Prozentpunkten seit 2006.

Das geht aus dem Gender-Controlling-Bericht hervor, der am Freitag im Ministerrat präsentiert wurde. Insgesamt liegt der Frauenteil im Bundesdienst bei 41,9 Prozent. Im Zehnjahresvergleich stieg der Anteil von Frauen im Bundesdienst um 3,2 Prozentpunkte. In der höchsten besoldungsrechtlichen Einstufung ist die Steigerung mehr als doppelt so hoch.

Duzdar sieht noch Aufholbedarf

„Damit ist der Anteil der Frauen insgesamt aber vor allem in hohen Positionen weiter angestiegen. Das zeigt, dass der öffentliche Dienst bei der Förderung von Frauen in Führungspositionen eine besondere Vorreiterrolle einnimmt“, sagte Staatssekretärin Muna Duzdar (SPÖ) bei der Präsentation des Berichts. Trotzdem müsse die Förderung weiter aktiv vorangetrieben werden. „Noch immer sind Wirtschaft, Wissenschaft und auch Politik Männerdomänen, die es aufzubrechen gilt“, so Duzdar.

Höchster Anstieg bei Akademikerinnen

Auch Frauenministerin Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) zeigte sich über die Ergebnisse erfreut. Vor allem die Festsetzung von ressortspezifischen Zielen für die Frauenanteile in Führungspositionen habe sich bewährt. „Die diesjährigen Ergebnisse des Gender-Controlling-Berichts liefern erneut einen Beweis dafür, dass die Frauenquote im Bund ein wirksames Instrument ist, um Frauen den Weg an die Spitze frei zu machen“, so Rendi-Wagner.

Der jährliche Gender-Controlling-Bericht gibt Auskunft über den Anteil weiblicher Führungskräfte in den höchsten Besoldungsgruppen - getrennt nach Akademikerinnen, Maturantinnen und dem Fachdienst. Der höchste Anstieg war bei den Akademikerinnen in hohen Positionen zu verzeichnen.

Mehr Menschen mit Behinderung beschäftig

Ebenfalls präsentiert wurde am Freitag die Zahl der im Bundesdienst beschäftigten Menschen mit Behinderung. Auch hier gab es einen Anstieg, nämlich um 5,12 Prozent in den letzten zehn Jahren. Zum Stichtag 1. April arbeiteten 4.394 Personen mit Behinderung beim Bund - um 214 mehr als 2007. Das geht aus einem Bericht hervor, den Duzdar dem Ministerrat vorlegte.

Bei Menschen mit einem Grad der Behinderung von zumindest 70 Prozent sank die Beschäftigung in den letzten zehn Jahren allerdings um 5,85 Prozent auf 1.352 Personen. „Hier gilt es natürlich anzusetzen und dieser Tendenz entschieden entgegenzutreten“, sagte Duzdar. Der Grund dafür sei in erster Linie in den Pensionierungen zu finden. Gleichzeitig verwies sie darauf, dass gegenüber dem Vorjahr bei dieser Personengruppe aber schon wieder ein Anstieg der Beschäftigung um 1,2 Prozent verzeichnet worden sei.

Prämie für Ausbildung

Insgesamt versicherte die Staatssekretärin jedoch, dass der Bund die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung weiter forcieren werde. „Inklusion muss mehr als ein Lippenbekenntnis sein, und das leben wir im öffentlichen Dienst vor“, sagte Duzdar. Der Bund komme weiterhin seiner Einstellungsverpflichtung nach und erfülle diese bereits seit dem Kalenderjahr 2007. „Für das Kalenderjahr 2016 wurde eine Prämie in der Höhe von 37.148 Euro gewährt, da in Ausbildung stehende begünstigte Behinderte beschäftigt wurden“, so Duzdar.

Link: