Österreich noch immer Dieselland

Ungeachtet des seit fast zwei Jahren bekannten Abgasskandals, zu dem nun noch der Verdacht eines jahrzehntelangen Kartells deutscher Autokonzerne kommt, ist Österreich ein Dieselland, betonte am Dienstag der heimische Autohandel.

Noch immer gibt es einen Anteil von mehr als 50 Prozent Dieselautos bei den Pkw-Neuzulassungen - auch wenn bei den Neuanschaffungen der Diesel hinter dem Benziner zurückbleibt. Die Negativmeldungen kämen hauptsächlich von der Presseseite, das „macht natürlich eine Unruhe beim Kunden“, so Klaus Edelsbrunner, Bundesgremialobmann der Fahrzeughändler in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), am Dienstag im Ö1-Morgenjournal - Audio dazu in oe1.ORF.at.

Zwar gab es bei den verkauften Neufahrzeugen im ersten Halbjahr in Österreich um 23,7 Prozent mehr Benziner und ein Minus von 4,0 Prozent bei den Dieselfahrzeugen - „wenn man die Zahlen absolut anschaut, sieht es schon ein bisschen anders aus“, so Edelsbrunner. Denn 95.275 neue Diesel-Pkws seien zugelassen worden, Benziner nur 84.408. „Daraus sieht man, dass der Anteil noch immer über 50 Prozent ist bei den Dieselzulassungen.“

Kleinfahrzeuge meistens Benziner

Der Benziner bleibe den Kleinfahrzeugen überlassen. „Das ist einerseits natürlich durch den Preis gegeben“, so der Sprecher der Autohändler. Bei den kleineren Fahrzeugen sei der Sprung zum Dieselmotor doch ein größerer mit oft bis zu 20 Prozent, und dafür entscheide man sich eher für den Benziner, da in der Stadt weniger gefahren werde.

Bei Großfahrzeugen sei nach wie vor der Diesel ein großes Thema. „Dazu kommt in Österreich die Topografie bzw. auch das Pendlerverhalten der Kunden. Das heißt: Größere Fahrzeuge, die auch für diesen Zweck eingesetzt werden, sind dann in der Regel Dieselfahrzeuge.“

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