In vielen Unternehmen fehlen Nachfolger

Fast 90.000 Unternehmen suchen in den kommenden fünf Jahren eine Nachfolge. Das sind rund 18 Prozent aller Firmen in Österreich. Vor allem Einzelunternehmen sind laut dem Wirtschaftsinformationsdienst Bisnode D&B betroffen.

Wenn ein Unternehmer mit 65 Jahren in Pension gehen wolle, müsse er sich spätestens mit 60 Jahren um seine Nachfolge kümmern. Werde der richtige Zeitpunkt verpasst, könne das zur Auflösung der Firma führen, so Bisnode D&B. Damit gingen Arbeitsplätze, Know-how, Kapital und Steuereinnahmen verloren. Der Analyse zufolge müssten 87.870 Unternehmen an eine neue Generation von Besitzern übergeben werden.

Gesundheitsbereich besonders betroffen

Bei den Einzelfirmen habe mehr als ein Fünftel (über 21 Prozent) einen Inhaber, der 60 Jahre oder älter sei. Bei den Unternehmensformen GmbH und Kommandit- bzw. Offene Gesellschaft seien es je 14 Prozent, die mehrheitlich unter Kontrolle von Personen sind, die in den nächsten fünf Jahren in Pension gehen dürften.

Am stärksten betroffen sei der Gesundheitsbereich mit mehr als 8.700 Unternehmen, von der Arztpraxis bis zur selbstständigen Krankenpflege. Stark vertreten seien auch Einzelhandel, Gastronomie, technische Dienste und Immobilien.

Vor allem der Osten sucht

Regional betrachtet seien vor allem im Osten Österreichs Nachfolger gefragt. Auf Wien entfielen 21 Prozent auf Niederösterreich rund 19 Prozent und auf Oberösterreich 14 Prozent. Dahinter folgen die Steiermark (13 Prozent), Tirol (rund zehn Prozent), Salzburg und Kärnten (je rund acht Prozent), Vorarlberg (rund fünf Prozent) und das Burgenland (vier Prozent).

Für Jungunternehmen, die gerne ein Geschäft in der Generationennachfolge übernehmen wollen, gebe es in Österreich somit hinlänglich Potenzial. „Vor allem, wenn man daran denkt, dass das durchschnittliche Pensionsalter deutlich unter 65 Jahren liegt, nämlich bei knapp über 60 Jahren.“