Mindestens 26 tödliche Badeunfälle heuer

Von Anfang Mai bis Ende August 2017 sind in Österreich mindestens 26 Menschen bei Badeunfällen ums Leben gekommen. Mehrere Tausend wurden verletzt im Spital behandelt.

Die meisten Todesopfer in den Sommermonaten und im späten Frühjahr gab es nach einer APA-Zählung auf Basis von Polizeiberichten in Kärnten, gefolgt von Oberösterreich und Wien. Offizielle Unfallstatistiken für den heurigen Sommer liegen noch nicht vor.

Im ganzen Jahr 2016 ertranken laut Statistik Austria in den heimischen Badegewässern 25 Personen aus dem Inland und vier Personen aus dem Ausland. Laut einer Hochrechnung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) auf Basis der beiden Vorjahre haben sich seit Jahresbeginn heuer zudem bereits rund 3.400 Menschen über alle Altersstufen hinweg bei Badeunfällen so schwer verletzt, dass sie im Spital behandelt werden mussten. Das bedeute eine leichte, aber nicht signifikante Steigerung gegenüber den Vergleichsmonaten in den Jahren 2015 und 2016, wo jeweils rund 3.300 im Krankenhaus versorgte Verletzte verzeichnet wurden.

Regionale Unterschiede

Allerdings dürften heuer beträchtliche regionale Unterschiede vorliegen. In Kärnten hat es in der bisherigen Badesaison nach Angaben der Wasserrettung insgesamt bereits neun Todesopfer gegeben. Das sind doppelt so viele wie in „normalen“ Jahren, wie Wasserrettung-Landesleiter Heinz Kernjak erklärte. Insgesamt hat die Kärntner Wasserrettung in diesem Jahr bereits mehr als 400 Einsätze gehabt, laut Kernjak ist das um ein Viertel mehr als üblich.

Der Aufsehen erregendste Fall in Kärnten war heuer aber kein klassischer Badeunfall, sondern der Motorbootunfall am 2. Juni im Wörthersee vor Reifnitz. Dabei war ein 44 Jahre alter Unternehmer aus Niederösterreich über Bord gegangen und anschließend von der Schiffsschraube des Bootes erfasst und getötet worden.

Keine tödlichen Unfälle in Vorarlberg

In Oberösterreich waren in den Sommermonaten vier Badetote und ein ertrunkenes Kleinkind zu beklagen. Im Irrsee kamen eine 35-jährige Einheimische und ein 75-jähriger Wiener, im Mondsee ein 76-jähriger Pensionist ums Leben. Anfang Juni ertrank eine 68-jährige Frau im Bezirk Gmunden im Swimmingpool ihres Hauses. Am 13. Juni stürzte in Haid (Bezirk Linz-Land) ein dreijähriger Bub in einen Bach und starb an den Folgen im Krankenhaus.

In Wien kamen heuer drei junge Erwachsene - darunter ein Student aus China - beim Schwimmen ums Leben. In Niederösterreich haben in den vergangenen Monaten drei Badeunfälle tödlich geendet. In der Steiermark hat es im Sommer zwei tödliche Badeunfälle gegeben, ebenso in Salzburg. In Tirol ist im Frühsommer ein fünfjähriger Bub nach einem Badeunfall in Kitzbühel in der Innsbrucker Klinik verstorben. Das Kind war am 15. Juni aus bisher ungeklärter Ursache unter Wasser geraten und hatte das Bewusstsein verloren. Ein Schwimmlehrer sprang sofort ins Wasser und barg das Kind, der Bub erlag aber im Krankenhaus seinen Verletzungen. Im Burgenland hat am vergangenen Mittwoch ein Badeunfall am Neufelder See ein Leben gefordert. Im heurigen Badesommer ist in Vorarlberg niemand ertrunken.

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