Haushalte geben für „Bio“ jährlich 180 Euro aus

180 Euro gibt ein Haushalt im Schnitt jährlich für Biolebensmittel aus. Wobei die landläufige Meinung, dass Bio nur etwas für Besserverdiener und Studenten sei, nur bedingt stimmt.

17 Prozent der Personen mit einem Einkommen unter 1.500 Euro brutto monatlich kaufen laut einer Gallup-Umfrage Biolebensmittel immer bis häufig, bei den Einkommen über 3.000 Euro sind es 39 Prozent. Von den Schülern und Studenten gaben 39 Prozent an, immer bis häufig zu Biolebensmitteln zu greifen, bei den Pensionisten waren es im Vorjahr 28 Prozent.

Grafik zu Biolebensmitteln

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/AMA/Gallup

Jüngere Singles als Schlusslichter

Am meisten geben ältere Familien mit 268 Euro im Schnitt pro Jahr für Biolebensmittel aus. Junge Familien ohne Kind mit 185 Euro und ältere Singles mit 174 Euro jährlich liegen zirka im allgemeinen Schnitt. Junge Familien mit Kind lassen sich Biolebensmittel 165 Euro im Jahr kosten. Bei jüngeren Singles waren es dagegen gerade einmal 105 Euro.

Grafik zu Biolebensmitteln

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/AMA/Gallup

Jeder fünfte Landwirte setzt auf Bio

19 Prozent der österreichischen Landwirte sind mittlerweile Biobauern, mehr als die Hälfte davon arbeitet im Vollerwerb. Den höchsten Anteil hat Salzburg, wo 45 Prozent der Agrarier biologisch arbeiten. Den geringsten Prozentsatz weist Vorarlberg mit 15 Prozent auf. Insgesamt gibt es in Österreich knapp 22.000 Biobetriebe.

Wachstum dank Export

Täglich kommen laut Interessenvertretung Bio Austria zwar fünf neue Biobetriebe dazu, allerdings wird das Wachstum durch den Export getrieben. So wird inzwischen mehr als die Hälfte der Biomilch exportiert - was insofern überrascht, als laut der Gallup-Umfrage für Biokäufer die regionale Herkunft das wichtigste Kaufargument ist. 63 Prozent der Befragten nennen als Kaufmotiv nämlich die regionale und 52 die österreichische Herkunft der Produkte als Motiv.

Grafik zu Biolebensmitteln

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/AMA/Gallup

Während bei Hühnern aufgrund der hohen Nachfrage aus dem Ausland im Vorjahr ein Mengenzuwachs von 50 Prozent verzeichnet wurde, ist der Bioanteil bei Schweinen traditionell gering. Dass nur zwei Prozent der Schweine bio gehalten werden, führt Bio-Austria-Obfrau Gertraud Grabmann darauf zurück, dass Schweinefleisch im Lebensmittelhandel noch immer als Billigprodukt verkauft werde. Dazu passt auch, dass der Bioanteil bei den Diskontern im Lebensmitteleinzelhandel stetig leicht rückläufig ist.

Biokampagne gestartet, Kinderbuch eingestellt

Vor einigen Tagen hat die AgrarMarkt Austria (AMA) eine neue Kampagne für Biolebensmittel gestartet, für die in den nächsten drei Jahren knapp eine Million Euro zur Verfügung gestellt wird, kofinanziert von der EU. Eingestellt hat die AMA hingegen ein Kinderbuch, weil es die Fleischproduktion an sich und die Schlachtung im Speziellen verharmlose - mehr dazu in AMA-Kinderbuch eingestellt (steiermark.ORF.at).

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