Butterpreis stieg um bis zu 80 Prozent

Eine sinkende Milchproduktion und höhere Nachfrage der Nahrungsmittelindustrie haben den Butterpreis in die Höhe schießen lassen. Von einem sehr niedrigen Niveau aufgrund der Milchpreiskrise 2015/16 stieg der Butterpreis im österreichischen Lebensmittelhandel seit Mitte 2016 um bis zu 80 Prozent.

Bei REWE (Billa, Merkur, Penny, ADEG) kostete eine 250-Gramm-Packung Eigenmarkenbutter im Mai 2016 1,29 Euro, und der Preis stieg bis September 2017 auf 2,39 Euro. Die Biobutter liegt aktuell für 2,59 Euro im Regal. „Es gibt aber auch immer wieder Aktionen“, hieß es von REWE auf APA-Anfrage. Seit Sommer 2016 würden die Preise bei Milchprodukten wie Butter aufgrund eines veränderten Angebots- und Nachfrageverhältnisses in ganz Europa kontinuierlich nach oben gehen. Für REWE ist keine Abschwächung dieses Trends in Sicht.

Spar: Weitere Preiserhöhung möglich

Bei Spar kostete die Eigenmarkenbutter Anfang März 2017 noch 1,59 Euro und zuletzt 2,19 Euro. Laut Spar steht eine weitere Preiserhöhung an: Wahrscheinlich wird Ende dieser Woche der Preis der Eigenmarkenbutter auf 2,39 Euro erhöht.

Hofer hat kürzlich den Preis der 250-Gramm-Eigenmarkenbutter von 2,19 Euro auf 2,39 Euro hinaufgesetzt. Die Rohstoffpreisentwicklung würde den Molkereien und auch den Bauern zugutekommen, betonte der Diskonter. Die Hofer-Biobutter kostet seit der letzten Preisanpassung 2,59 Euro anstatt 2,29 Euro.

Milchverarbeiter: Von sehr niedrigem Niveau aus

Die Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM) verwies auf die über längere Zeit sehr tiefen Milch- und Butterpreise aufgrund der Milchpreiskrise 2015/16. Der aktuelle Preisanstieg bei Butter, Käse, Schlagobers und anderen Milchprodukten sei von einem „sehr niedrigen Niveau ausgegangen“, sagte VÖM-Geschäftsführer Johann Költringer zur APA. Aufgrund der sinkenden Milchmenge und der höheren Fettnachfrage seien die Lagermengen „nicht sonderlich groß“. Költringer ortet vor allem ein Nachfragewachstum bei Käse und eine stabile Entwicklung bei Butter.

Die Molkereien sehen keine möglichen Engpässe rund um Weihnachten: „Es wird Butter geben“, betonte der VÖM-Geschäftsführer. Die höheren Preise würden die Bauern auch wieder zu einer Ausweitung der Milchproduktion motivieren, und eine gestiegene Milchmenge dämpfe auch die Milchproduktpreise. Als sehr problematisch sieht die VÖM die stark schwankenden Milch- und Milchproduktpreise in den vergangenen Jahren.

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