So wählten die Bundesländer

Bei strahlendem Sonnenschein hat am Sonntag die Nationalratswahl stattgefunden. Insgesamt 6.401.304 Österreicherinnen und Österreicher waren aufgerufen, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.

Zehn Parteien traten österreichweit an, sechs weitere Listen nur in einzelnen Bundesländern. Laut Auszählung der Stimmen der Urnenwahl - ohne Wahlkarten - liegt die ÖVP auf Platz eins vor SPÖ und FPÖ. Die Kleinparteien NEOS und Liste Pilz dürften den Einzug in den Nationalrat schaffen, die Grünen müssen zittern. Die Wahlbeteiligung lag hochgerechnet bei 79,5 Prozent.

Wähler warten vor dem Wahllokal

APA/Barbara Gindl

Wählerinnen und Wähler warten vor dem Wahllokal in Faistenau in Salzburg

Ab Montagmittag soll nach und nach das Gros des Briefwahlergebnisses folgen. Für das amtliche Endergebnis heißt es bis Donnerstag warten: Erst dann werden all jene Briefwahlstimmen ausgezählt, die am Sonntag in Wahllokalen in fremden Wahlkreisen abgegeben wurden.

ÖVP in Niederösterreich klar vor FPÖ und SPÖ

Die ÖVP lag - ohne Wahlkarten - in Niederösterreich mit 35,54 Prozent klar vor FPÖ (26,82 Prozent) und SPÖ (24,65 Prozent). NEOS kam auf 4,61 Prozent, Grüne auf 2,49 Prozent und die Liste Pilz auf 3,95 Prozent - mehr dazu in noe.ORF.at. In Krems war der Sonntag ein „Superwahltag“: Neben der Nationalratswahl stand in der Statutarstadt auch die Gemeinderatswahl auf dem Programm - mehr dazu in noe.ORF.at.

Die Vertreter von ÖVP und FPÖ jubelten über starke Zuwächse. Die SPÖ sprach von einer Niederlage, die Grünen von einer „Katastrophe“, NEOS hingegen freute sich über eine „solide Leistung“ - mehr dazu in noe.ORF.at. Ein Todesfall überschattete die Nationalratswahl am Sonntag in einem Wahllokal in Heidenreichstein. Ein 82-Jähriger war zusammengebrochen, Reanimationsmaßnahmen blieben erfolglos - mehr dazu in noe.ORF.at.

SPÖ in Oberösterreich vorerst auf Platz drei

In Oberösterreich ging Platz eins mit 31,32 Prozent an die ÖVP. Dahinter folgte mit 28,18 Prozent die FPÖ. Die SPÖ verlor nicht nur den Spitzenplatz, sondern rutschte mit 27,55 Prozent auf den dritten Platz ab. Die Grünen steckten auch in jenem Bundesland, wo sie einst in der Landesregierung gesessen sind, herbe Verluste ein und kamen auf 3,21 Prozent. Sie lagen damit sowohl hinter NEOS (4,48 Prozent) als auch hinter der Liste Pilz (3,42 Prozent) - das Ergebnis ist allerdings vorbehaltlich der Wahlkarten - mehr dazu in ooe.ORF.at.

Steiermark: ÖVP knapp vor FPÖ

Auch in der Steiermark lag - ohne Wahlkarten - die ÖVP mit 31,3 Prozent (plus 10,4) knapp vor der FPÖ (31 Prozent, plus sieben). Die SPÖ kam auf Platz drei mit 24,8 Prozent (plus ein Prozent). NEOS erhielt 4,6 Prozent (plus 0,8), die Liste Pilz 3,6 Prozent. Die Grünen bekamen 2,4 Prozent, sie verloren 8,2 Prozentpunkte - mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Die Reaktionen der politischen Landesspitzen der Steiermark reichten von Jubel bis zu ersten Oppositionsgedanken - mehr dazu in steiermark.ORF.at. Die steirischen Spitzenkandidaten der Parteien reagierten freudig bis erschüttert - mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Aufregung ganz anderer Art gab es im oststeirischen Hartberg. Dort verschüttete ein 77-Jähriger, der mit der Politik „unzufrieden“ ist, einen mitgebrachten Kanister mit Benzin. Passanten hinderten ihn daran, den Treibstoff anzuzünden. Davor hatte der Mann auch noch die Wahlbeisitzer mit einem Taschenmesser bedroht - mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Hoher ÖVP-Sieg in Salzburg

In Salzburg legte die ÖVP - ohne Wahlkarten - gleich um 11,0 Prozentpunkte auf 37,6 Prozent zu. Die SPÖ fiel erstmals seit 1999 hinter die Freiheitlichen zurück und kam auf 22,1 Prozent (minus 0,9 Prozentpunkte). Die FPÖ legte um 4,6 Prozentpunkte zu und erzielte 25,8 Prozent. Ein Debakel setzte es für die Grünen, die von 14,8 auf 3,5 Prozent abstürzten. NEOS kam auf 5,4 Prozent, Peter Pilz mit seiner Namensliste auf 3,3 Prozent - mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) zeigte sich sehr zufrieden. SPÖ-Oppositionschef Walter Steidl ortete eine Aufholjagd seiner Partei in den letzten Wochen, FPÖ-Chefin Marlene Svazek einen riesigen Erfolg der Blauen. Und die Grünen wollen ihren Absturz analysieren - mehr dazu in salzburg.ORF.at.

SPÖ in Wien und im Burgenland auf Platz eins

Ohne Berücksichtigung der Wahlkarten hielt die SPÖ am Sonntagabend mit 34,97  Prozent in Wien den ersten Platz und gewann sogar dazu. Platz zwei ging - ebenfalls mit Zugewinnen - an die FPÖ mit 23,13 Prozent. Das größte Plus fuhr allerdings die ÖVP ein. Sie erreichte 20,56 Prozent. Die Grünen verloren zweistellig und fielen mit 5,29 Prozent hinter NEOS zurück, das bei 6,02 Prozent hielt. Vor beiden Parteien lag allerdings die Liste Pilz mit 7,28 Prozent - mehr dazu in wien.ORF.at.

Im Burgenland verlor die SPÖ zwar, blieb aber mit 32,88 Prozent auf Platz eins. Knapp dahinter folgte die ÖVP mit 32,73 Prozent vor der FPÖ mit 26,02 Prozent. NEOS (2,72 Prozent), Grüne (1,82 Prozent) und Liste Pilz (2,64 Prozent) blieben deutlich unter vier Prozent - mehr dazu in burgenland.ORF.at.

Tiroler stimmten auch über Olympiabewerbung ab

Die ÖVP blieb in Tirol klar stärkste Kraft. Ohne Berücksichtigung der Wahlkarten erhielt die Partei 38,61 Prozent. Auf Platz zwei folgte die FPÖ mit 26,2 Prozent, dahinter die SPÖ mit 20,67 Prozent. Die Grünen verloren auch in Tirol zweistellig, sie kamen nur noch auf 3,85 Prozent und fielen hinter NEOS (5,28 Prozent) zurück. Die Liste Pilz fuhr 3,59 Prozent ein - mehr dazu in tirol.ORF.at.

Die Tirolerinnen und Tiroler konnten am Sonntag auch über eine Bewerbung für Olympische Winterspiele 2026 abstimmen. 53,35 Prozent der Stimmberechtigten stimmten dagegen. Besonders deutlich war das Ergebnis in Innsbruck - mehr dazu in tirol.ORF.at.

ÖVP klarer Wahlsieger in Vorarlberg

Mit 34,51 Prozent Stimmenanteil legte die ÖVP gegenüber dem endgültigen amtlichen Ergebnis von 2013 um 8,2 Prozentpunkte zu. Zugewinne gab es auch für die FPÖ (25,97 Prozent) auf Platz zwei und die SPÖ (17,90 Prozent) auf Platz drei. NEOS kam auf 8,57  Prozent. Ein Desaster setzte es für die Grünen, die um mehr als zehn Prozent auf 6,38  Prozent abstürzten. Die Liste Pilz (2,68  Prozent) verfehlte die Vierprozenthürde NEOS kam auf 8,57  Prozent. - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Der grüne Bildungssprecher Harald Walser, der seit 2008 im Nationalrat sitzt, hat nach der Niederlage der Grünen im ORF-Vorarlberg-Interview seinen Rücktritt erklärt. Er werde in Pension gehen - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at. Der Vorarlberger Grünen-Chef Johannes Rauch sprach von der „bittersten Stunde“ seiner Laufbahn, Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) von „sehr großer Freude“ - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at

Kärnten wieder blau

In Kärnten legte FPÖ bei der Urnenwahl mehr als 15 Prozent zu und führte mit 33,22 Prozent vor SPÖ (29,26 Prozent) und ÖVP (26,33 Prozent). Auch in Kärnten schafften Grüne (2,04 Prozent) und Liste Pilz (3,43 Prozent) die vier Prozent - ohne Wahlkartenauszählung - nicht, NEOS kam auf 4,04 Prozent - mehr dazu in kaernten.ORF.at.

„Ein bitteren Tag für die Sozialdemokratie“, reagierte Kärntens SPÖ-Vorsitzender, Landeshauptmann Peter Kaiser. Das Ergebnis sei auch dem „europaweiten Rechtsruck“ zuzuschreiben - mehr dazu in kaernten.ORF.at.

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