Starke Wählerbewegung bei allen Parteien
In Niederösterreich legte laut dem vorläufigen Ergebnis inklusive Wahlkartenprognose die ÖVP deutlicher zu als im Bundesschnitt. Die FPÖ landete noch vor der SPÖ auf Platz zwei, die Grünen verloren deutlich. Die ÖVP konnte Stammwähler mobilisieren, außerdem zog die Partei viele ehemalige FPÖ-Wähler sowie Nichtwähler an.
Die FPÖ konnte Stimmen von SPÖ und ÖVP für sich gewinnen, die SPÖ fischte vor allem bei den Grünen und landete dennoch auf Platz drei. Herbe Verluste gab es für die Grünen: Nur 22.000 ehemalige Grün-Wähler gaben auch dieses Mal ihre Stimme der Linkspartei. 74.000 ehemalige Grün-Wähler wechselten zu anderen Parteien, insgesamt 70 Prozent - mehr dazu in Wie die Wählerstimmen gewandert sind (noe.ORF.at).
SPÖ Wien profitiert von Grünen
In Wien konnten die Grünen ebenfalls nur knapp ein Drittel ihrer Stimmen halten. Am meisten verloren sie mit 35.000 Stimmen an die SPÖ, immerhin 25.000 Stimmen wanderten zur Liste des Grün-Abtrünnigen Peter Pilz. Die SPÖ profitierte von Stammwählern und konnte auch viele Nichtwähler mobilisieren.
Die ÖVP hielt 80 Prozent der Wähler von der Nationalratswahl 2013 und konnte in allen Parteilagern erfolgreich fischen. Die FPÖ mobilisierte gleich stark, gewann aber nur leicht dazu. NEOS musste relativ viele Stimmen an die ÖVP abgeben - mehr dazu in Grüne verlieren am stärksten an SPÖ (wien.ORF.at).
ÖVP-Verluste im Heimatland von Mitterlehner
Trotz des Siegs musste die ÖVP im Bundesland Oberösterreich auch Verluste hinnehmen. In den Gemeinden Schönegg (-8,2), Helfenberg (-7,5) und Ahorn (-3,4) ist der neue Kurz-Kurs bei den Wählern offenbar nicht so gut angekommen. Alle drei Gemeinden liegen rund um den Wohnort des ehemaligen ÖVP-Parteiobmanns und Vizekanzlers Reinhold Mitterlehner (Ergebnisse ohne Wahlkartenprognose).
Als größte freiheitliche Hochburg hat sich St. Georgen am Fillmansbach im Bezirk Braunau weiterhin behauptet, 51 Prozent wählten dort blau. Rote Hochburg im Land ist Hallstatt, wo genau jeder zweite sein Kreuzerl bei der SPÖ gemacht hat - mehr dazu in Extremwerte der Nationalratswahl (ooe.ORF.at).
ÖVP in der Steiermark wieder auf Platz eins
In der Steiermark ist die ÖVP seit Langem wieder bei einer Nationalratswahl auf Platz eins gelandet. Sehr viele Stimmen kamen von Team Stronach und BZÖ, wie die Wählerstromanalyse zeigt. Eine Spezialstudie auf Gemeindeebene zeigt dabei, dass etwa die Gesamtergebnisse für SPÖ, Grüne, NEOS und Liste Pilz in Gemeinden mit höherem Migrantenanteil besser ausfallen. Für die Volkspartei ist der gegenteilige Zusammenhang festzustellen.
In Gemeinden, in denen Schulen geschlossen wurden, schneiden NEOS und die Liste Pilz besser ab als in Gemeinden ohne Schulschließungen - mehr dazu in Wer hat wen warum gewählt (steiermark.ORF.at).
FPÖ legt in Kärnten stark zu
In Kärnten konnte die FPÖ mit 14 Prozent laut vorläufigem Endergebnis inklusive Wahlkartenprognosen stark zulegen. Sie konnte dabei 20 Prozent der ehemaligen BZÖ-Wähler für sich gewinnen, dazu 16 Prozent von der SPÖ. Die ÖVP gewann Stimmen von der FPÖ und auch den Grünen für sich sowie von BZÖ und Team Stronach.
Die SPÖ hingegen verlor 16 Prozent ihrer Wähler der letzten Nationalratswahl an die FPÖ, bekam dafür Stimmen von früheren Grün-Wählern sowie von Nichtwählern. Die Grünen erlebte auch auf Landesebene in Kärnten ein Debakel - mehr dazu in FPÖ gewann Stimmen von allen Parteien (kaernten.ORF.at).
ÖVP in Vorarlberger Gemeinden über 70 Prozent
Die ÖVP geht in Vorarlberg laut vorläufigem Ergebnis ohne Wahlkarten als klarer Sieger hervor - sie gewann 89 der 96 Gemeinden für sich. In sieben Kommunen haben die Freiheitlichen die Nase vorne, in zwei Ortschaften die SPÖ.
In drei Gemeinden erzielte die ÖVP über 70 Prozent Zustimmung, die SPÖ legte immerhin in 90 Gemeinden zu. Die Grünen verloren hingegen in 19 Gemeinden zweistellig, konnten nur in der Gemeinde Schnepfau mit 13,10 Prozent die Zehnprozentmarke knacken - mehr dazu in ÖVP und SPÖ legen in rund 90 Gemeinden zu (vorarlberg.ORF.at).
FPÖ legt im Burgenland kräftig zu
Im Burgenland gewann die FPÖ in allen 171 Gemeinden dazu, die SPÖ hingegen nur in neun. Die Volkspartei konnte ihre Ergebnisse in fast allen Ortschaften halten oder ausbauen, nur in acht Gemeinden musste sie Verluste hinnehmen.
Im Heimatort von SPÖ-Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil erreichte die SPÖ 69,4 Prozent der Stimmen. In Pinkafeld, Heimat von FPÖ-Bundesparteivize Norbert Hofer, erreichten die Freiheitlichen mit einem kräftigen Zugewinn Platz eins - mehr dazu in Detailergebnisse aus Gemeinden (burgenland.ORF.at).