Krankenkassen erwarten Minus

Die Krankenkassen rechnen heuer mit einem Minus von elf Millionen Euro. Ihre Prognose ist damit etwas besser als im August, als noch von einem Defizit von 37 Millionen Euro ausgegangen wurde. Noch düsterer sehen die Prognosen für die nächsten beiden Jahre aus.

Von den neun Gebietskrankenkassen rechnen jene in Niederösterreich, dem Burgenland, der Steiermark, Kärnten und Tirol für heuer mit einem ausgeglichenen Ergebnis. Ein Minus erwarten die Wiener (minus 16 Mio. Euro), die Oberösterreicher (minus 13,9 Mio.), die Vorarlberger (minus 3,3 Mio.) und die Salzburger (minus 0,7 Mio.).

Grafik zu Krankenkassen

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Hauptverband

Auch die Versicherungsanstalten für Eisenbahn und
Bergbau (minus 7,9 Mio.) und jene für öffentlich Bedienstete (minus 13,9 Mio.)
prognostizieren ein Defizit. Von einem Plus gehen hingegen die
Sozialversicherungen der gewerblichen Wirtschaft (plus 21,4 Mio.) und
der Bauern (plus 20,4 Mio.) aus

Verbesserung gegenüber August-Prognose

Für 2018 rechnet der Hauptverband der Sozialversicherungsträger mit 120 Mio. und für 2019 mit 250 Mio. Euro Defizit. Der Vorstandsvorsitzende im Hauptverband, Alexander Biach, verwies allerdings darauf, dass sich auch diese Zahlen gegenüber der August-Prognose schon verbessert haben. Damals war man noch von 146 Mio. für 2018 und 277 Mio. Euro für 2019 ausgegangen.

Dass sich die Vorhersagen verbessert haben, führt Biach auf gemeinsame, intensive Anstrengungen der Krankenversicherungsträger zurück. „Trotz zusätzlicher Aufwendungen im Bereich der Leistungsharmonisierung ist diese Verbesserung gelungen. Daher arbeiten wir intensiv an weitreichenden Modernisierungen und Aufgabenbündelungen im Back-Office- und IT-Bereich, um diese Kostenersparnisse fortzuführen“, fasst Biach die Effizienzsteigerungsaktivitäten zusammen.

Ziel sei es, durch gemeinsame Einkaufsaktivitäten von Ländern und Sozialversicherung noch weitere Einsparungen zu erzielen. „Wir, Länder und Sozialversicherungen, folgen dabei einer einnahmenorientierten Ausgabenpolitik und halten uns an den festgelegten Kostendämpfungspfad“, sagte Biach.

Ausgaben für Ärzte und Spitäler wachsen

Bei einem Blick auf die Detailzahlen fällt auf, dass die Ausgaben für Ärzte und Spitäler nun stärker wachsen als der frühere Kostentreiber Medikamente. So wird für die Anstaltspflege für heuer eine Kostensteigerung um 4,9 Prozent erwartet. Das wird im Hauptverband vor allem mit den mit der besseren Konjunktur nun auch gestiegenen Beitragseinnahmen begründet, die automatisch auch einen höheren Beitrag der Sozialversicherungen für die Landesspitäler nach sich ziehen.

Und die Ausgaben für die Ärztliche Hilfe sollen heuer um 4,7 Prozent wachsen. Dies liegt nicht nur an höheren Arzthonoraren, sondern vor allem auch an verbesserten Leistungen für die Versicherten. Im Oktober ist eine Harmonisierung von Leistungen in elf von 23 Bereichen in Kraft getreten, mit 1. Jänner folgen sechs weitere Bereiche. Für die Medikamente wird heuer eine Kostensteigerung um 4,2 Prozent erwartet.

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