Aufschwung in allen Bundesländern

Österreichs Wirtschaft wächst - in allen Bundesländern. Die Bank Austria rechnet mit 3,0 Prozent für das Gesamtjahr. Die Arbeitslosigkeit sinkt. Zugpferde sind die Industrieregionen, allen voran die Steiermark und Oberösterreich.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird heuer in allen Bundesländern stärker steigen als im Vorjahr, erwartet die Bank Austria. Im ersten Halbjahr wuchs die Wirtschaftsleistung in Österreich um 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum - das stärkste Halbjahr seit 2011. Auf das Gesamtjahr gesehen soll das Plus 3,0 Prozent betragen - nach 1,5 Prozent im Vorjahr.

„Die hohe Dynamik der österreichischen Wirtschaft ist neben der hohen Inlandsnachfrage zu einem großen Teil auf die wiedererstarkte Auslandsnachfrage aufgrund der guten internationalen Konjunktur zurückzuführen. Unter diesen guten Rahmenbedingungen sollten 2017 alle Bundesländer ein stärkeres Wirtschaftswachstum aufweisen können als im Vorjahr“, so UniCredit-Bank Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer am Dienstag in einer Pressemitteilung.

Bauwirtschaft boomt

Die Bauwirtschaft boomt in allen Bundesländern - mit Wachstumsraten der abgesetzten Produktion im teilweise zweistelligen Bereich. Viele Tourismusregionen verzeichnen Nächtigungsrekorde. Der Dienstleistungssektor liefert hingegen einen unterdurchschnittlichen Wachstumsbeitrag.

Die Industrieregionen in Österreich profitieren überdurchschnittlich stark vom kräftigen Anstieg der Auslandsnachfrage. Die Exporte werden nach Einschätzung der Bank Austria heuer österreichweit um rund acht Prozent auf mehr als 140 Mrd. Euro steigen.

Steiermark als Zugpferd

Die Steiermark soll heuer mit 3,6 Prozent Wachstum an der Spitze der Bundesländer liegen, gefolgt von Oberösterreich mit 3,5 Prozent, Tirol mit 3,4 Prozent und Vorarlberg mit 3,2 Prozent. Das Burgenland und Kärnten (je 3,0 Prozent Wachstumsrate) sowie Niederösterreich (2,9 Prozent) werden im österreichischen Durchschnitt erwartet.

Schlusslichter sind Salzburg (2,6 Prozent) und Wien (2,7 Prozent) - die beiden Bundesländer mit dem größten Dienstleistungsanteil an der gesamten Wertschöpfung. Salzburg und Wien dürften heuer aber noch immer einen höheren BIP-Anstieg aufweisen als die beiden Spitzenreiter des Vorjahres Vorarlberg und Burgenland mit jeweils 2,4 Prozent Wachstum.

Grafik zur Wirtschaftsentwicklung

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Bank Austria

Höchste Arbeitslosenrate weiter in Wien

Auch auf dem Arbeitsmarkt soll sich heuer die Erholung fortsetzen. Im Jahresdurchschnitt rechnen die Bankexperten mit einem Rückgang der Arbeitslosenquote auf 8,6 Prozent - nach 9,1 Prozent 2016. Am kräftigsten fällt der prozentuelle Rückgang in Tirol und in der Steiermark aus. Die niedrigste Arbeitslosenrate wird mit 5,4 Prozent weiter in Salzburg erwartet, die höchste mit 13,1 Prozent in Wien.

Die Erwerbslosigkeit geht nach Branchen betrachtet auf breiter Front zurück, allen voran auf dem Bau, in der Industrie, im Handel, in der Gastronomie und in der öffentlichen Verwaltung. Die Zahl der Beschäftigten soll österreichweit um 1,8 Prozent steigen, am kräftigsten mit knapp über 2,0 Prozent in Tirol und in der Steiermark. Die Industrie trug im ersten Halbjahr rund 40 Prozent zum Gesamtwachstum der österreichischen Wertschöpfung bei.

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Bank Austria