Starke Zuwächse bei Pkw-Neuzulassungen

Der Automarkt hat in Österreich 2017 deutlich zugelegt. Mit 353.320 Pkw-Neuzulassungen wurde der höchste Wert seit 2011 erreicht und der zweithöchste jemals erhobene Stand, so die Statistik Austria.

Insgesamt gab es laut den Zahlen 7,2 Prozent mehr neue Zulassungen. Im Februar, März, Mai, August und November gab es sogar zweistellige Zuwächse. Insgesamt zweistellig zugenommen haben 2017 auch die Kurzzulassungen: 2017 wurden 101.856 Anmeldungen bis 120 Tage registriert, ein Zuwachs von zehn Prozent. Davon entfielen 24.257 Neuzulassungen (plus 17,3 Prozent) auf Tageszulassungen - also auf Pkws, die höchstens einen Tag angemeldet waren.

Grafik zu Pkw-Neuzulassungen

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Statistik Austria

Starke Unterschiede zwischen Marken

Nach Marken blieb VW mit 16,6 Prozent der Neuanmeldungen Marktführer, der deutsche Autokonzern konnte in Österreich voriges Jahr trotz des Dieselskandals sogar um 3,9 Prozent zulegen. Skoda, 2016 noch an dritter Stelle, landete 2017 mit einer Zunahme von 19 Prozent und 7,1 Prozent Marktanteil in der Anmeldungsstatistik auf Platz zwei.

Rückläufig waren die Neuzulassungen von Opel (minus 5,9 Prozent), BMW (minus 1,7 Prozent) und Audi (minus 13 Prozent). Stärker lief es für Ford (plus 7,6 Prozent), Renault (plus 4,6 Prozent), Hyundai (plus 18,7 Prozent), Mercedes (plus 12,5 Prozent)) und Seat (plus 14,4 Prozent).

Neuzulassungen von Diesel-Pkws nahmen gegenüber 2016 - als es noch Wachstum gab - um 7,1 Prozent auf 175.458 Stück ab, während Benziner um 24,2 Prozent auf 163.701 Stück deutlich zulegen konnten. Der Abstand zwischen Diesel- und Benzinanteil wurde laut Statistik Austria deutlich geringer. In den vergangenen Monaten hinterließ der Abgasskandal auch in Österreich seine Spuren in den Zulassungsstatistiken.

115 PS am gefragtesten

Die meistgekaufte PS-Klasse bei Neuwagen lag im Vorjahr bei 115 PS, den stärksten Zuwachs gab es mit plus 11,5 Prozent aber bei den Fahrzeugen mit über 170 PS. 52 Prozent der neu zugelassenen Fahrzeuge hatten - zumindest auf dem Papier - einen Ausstoß unter 120 Gramm CO2 pro 100 Kilometer. Nicht einmal ein Prozent der neu zugelassenen Autos 2017 hatte mehr als den doppelten CO2-Ausstoß.

Auffällig ist aber, dass es den höchsten Zuwachs bei Fahrzeugen mit einem CO2-Ausstoß von 151 bis 169 Gramm CO2 gab. Branchenkenner führen das auf die steigende Zahl von SUVs zurück. Wobei Klaus Edelsbrunner, Obmann des Fahrzeughandels in der Wirtschaftskammer, hier insbesondere auf den Trend in Städten hin zu Klein-SUVs verweist. Da deren Kilometerzahl meist sehr gering sei, würden sich viele Käufer hier für einen kleinen Benzinmotor entscheiden.

E-Autos steigen von niedrigem Niveau

2017 wurden mit 5.433 Fahrzeugen um fast die Hälfte mehr Elektro‐Pkws neu zugelassen. Die meisten Elektroautos wurden in bevölkerungsreichen Bundesländern wie Niederösterreich, Oberösterreich, Wien und der Steiermark zugelassen. Elektroautos wurden noch vorwiegend von Firmen und Behörden angeschafft, E-Auto-Anmeldungen von Privatpersonen sind hier noch in der Minderheit.

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