Nach längerer Pause zufriedener im Beruf

Wer nach einer längeren Pause in den Beruf zurückkehrt, ist einer Allianz-Umfrage zufolge besserer Dinge als zuvor. 42 Prozent der 860 Befragten sind mit der beruflichen Situation zufriedener, für 34 Prozent hat sich nichts verändert.

Die steigende Zufriedenheit liegt laut Umfrage auch daran, dass viele nach der Auszeit den Job gewechselt haben. Knapp zwei Drittel der Berufswiedereinsteiger arbeiten an einem neuen Arbeitsplatz. Diese bewerten ihre Situation generell noch besser. Nach einer Bildungskarenz sind die Wiedereinsteiger tendenziell zufriedener als nach einer Elternkarenz. Vielen Eltern (50 Prozent) ist dann auch der Job weniger wichtig. Bei den anderen Befragten hat er hingegen einen höheren Stellenwert als zuvor.

Langzeitarbeitslose mit größter Angst

Was die Vereinbarkeit von Beruf und Familie betrifft, gaben 50 Prozent der Elternkarenzrückkehrer an, die beiden Bereiche nunmehr gut verbinden zu können. Mehr als jeder Fünfte hat damit aber Probleme.

Die größte Angst vor dem Wiedereinstieg hatten die Langzeitarbeitslosen. Insgesamt haben sich aber nur 24 Prozent der Befürchtungen, etwa hoher Stress, Unvereinbarkeit von Beruf und Familie und unangenehme Kollegen/Chefs, bewahrheitet. 53 Prozent der Befürchtungen sind nicht eingetreten.

Alles in allem überwiegt das Gute: Bei 34 Prozent der Befragten haben sich durch den Wiedereinstieg positive berufliche Veränderungen ergeben, bei elf Prozent negative und bei 20 Prozent beides. Negative Veränderungen waren in erster Linie finanzielle Einbußen, positive, dass der Job nun mehr Spaß macht.

Positive Auswirkungen auf Privatleben

Bei 28 Prozent der Befragten hat sich darüber hinaus das Privatleben zum Guten verändert (zum Beispiel ein besseres Selbstwertgefühl). Elf Prozent klagten dagegen über negative Folgen, etwa Stress.

Die Karriereerwartungen nach der Auszeit sind indes ziemlich bescheiden. Nur zwölf Prozent der Frauen und 27 Prozent der Männer schätzen, dass ihre beruflichen Ziele jetzt höher sind als vor der Auszeit. Je älter, desto geringer sind die Ambitionen.

Viele wollen Job wechseln

Trotz der relativen Zufriedenheit wollen viele Wiedereinsteiger den Job wechseln. 44 Prozent der Männer und 35 Prozent der Frauen haben diesen Wunsch, Jüngere und Rückkehrer aus der Bildungskarenz häufiger. Der Hauptgrund: Sie wollen mehr verdienen.

Laut Allianz kehren jährlich mehr als 100.000 Österreicher nach einer längeren Pause wieder in die Arbeitswelt zurück. 76.000 Frauen und 6.000 Männer in Elternkarenz zählen die Studienautoren, weiters 16.600 Personen in Bildungskarenz (davon knapp 55 Prozent Frauen) und 126.000 Langzeitarbeitslose (davon 77.000 Männer und 49.000 Frauen).

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