Tagespresse-Gründer bei „Forbes-30 unter 30“

Etliche Österreicher finden sich in den vom Magazin „Forbes“ erstellten Listen der 30 interessantesten Persönlichkeiten unter 30 Jahren in Europa. Dazu gehören auch Forscher Julian Schrittwieser und Satiriker Fritz Jergitsch.

In insgesamt zehn Kategorien von Kunst bis Naturwissenschaften reihte „Forbes“ die Persönlichkeiten. Der 25-jährige Schrittwieser sorgte kürzlich als Mitautor einer Publikation im Fachjournal „Nature“ für Aufsehen, in dem Wissenschaftler der Google-Tochterfirma DeepMind ihre Software mit dem Titel „AlphaGo Zero“ vorstellten.

Der in der Kategorie „Technology“ aufscheinende Niederösterreicher war federführend an der Entwicklung des Systems beteiligt, das mittels künstlicher Intelligenz (KI) das asiatische Brettspiel Go ohne menschliches Zutun erlernte und auch Vorgängerversionen, die immerhin die besten menschlichen Go-Spieler besiegten, keine Chance ließ. Nach dem Studium an der Technischen Universität (TU) Wien heuerte der Softwareentwickler 2012 bei Google an.

„John Oliver Österreichs“

Fritz Jergitsch (26) gründete Die Tagespresse 2013. Das satirische Format startete sehr erfolgreich als Onlineportal und hat auch nun Ableger im ORF. Damit sei Jergitsch „zum John Oliver und Stephen Colbert Österreichs“ aufgestiegen, wie „Forbes“ schreibt, das Jergitsch in der Rubrik „Media & Marketing“ führt. Die Website zähle mittlerweile rund eine halbe Million Aufrufe pro Monat.

Auf die Liste in Bereich „Science & Healthcare“ hat es Johanna Pirker von der Technischen Universität Graz geschafft. Die 29-Jährige entwickelte ein „Virtual-Reality-Physiklabor“, das die Art, wie Schüler Physik erlernen, verändere, heißt es in der Begründung. Damit sollen mehr Schüler für ein technisches oder naturwissenschaftliches Studium begeistert werden.

Zwei Künstlerinnen in der Liste

Mit der Künstlerin Anna-Sophie Berger (28) findet sich die erste Empfängerin des Kapsch Contemporary Art Prize in der Kategorie „Art & Culture“. Die Absolventin der Universität für angewandte Kunst Wien könne bereits auf ein Dutzend Ausstellungen in Europa und den USA zurückblicken. Auch die in Albanien geborene Wiener Künstlerin Marina Sula (26) findet sich in der Aufzählung im Bereich „Kunst und Kultur“.

Die beiden Unternehmerinnen Nina Poxleitner (29) und Lisa-Maria Sommer (26) sind mit ihrer Firma More Than One Perspective in der Kategorie „Law & Policy“ zu finden. Das Wiener Unternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt, Geflüchtete mit heimischen Unternehmen zusammenzubringen. „Indem sie die Vorteile von Integration aufzeigen, stemmen sich Sommer und Poxleitner gegen die in Österreich herrschenden Vorurteile gegenüber Flüchtlingen“, so die Jurybegründung.

Integration durch IT

In ähnlicher Mission sind Daniela Wolf (29), Alexander Hartveld (26) und Stefan Steinberger (29) mit ihrem Wiener Verein Refugees Code unterwegs: In neunmonatigen Ausbildungen erlernen Flüchtlinge in Zusammenarbeit mit Unternehmen, die Programmierer suchen, IT-Grundlagen. Ihr Engagement brachte der Initiative eine Nennung in der Rubrik „Social Entrepreneurs“ ein.

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