Krankenkassen schafften 2017 Überschuss

Die Krankenkassen können das Jahr 2017 voraussichtlich doch noch mit einem leichten Gebarungsplus abschließen. Laut vorläufigem Ergebnis beträgt es (bei einem Gesamtbudget von 18,5 Mrd. Euro) rund fünf Mio. Euro.

Im Jahr 2016 hatte der Überschuss noch 113 Mio. Euro betragen. Beim Hauptverband der Sozialversicherungsträger zeigte man sich dennoch zufrieden, war man in den Prognosen für 2017 doch von einem Minus von bis zu 37 Mio. Euro ausgegangen - mehr dazu in oesterreich.ORF.at

Die Ursache für die Verbesserung: Während die Ausgaben für Versicherungsleistungen gegenüber dem Voranschlag mit plus 4,2 Prozent gleich blieben, entwickelten sich, so der Hauptverband, die Einnahmen dank der guten Konjunktur mit plus vier Prozent deutlich besser als ursprünglich mit plus 3,7 Prozent prognostiziert.

Ausgabensteigerung für Medikamente gebremst

Bei den Ausgaben für ärztliche Hilfe zeigten laut Hauptverband-Chef Alexander Biach die von den Krankenkassen ergriffenen Maßnahmen im Bereich der Gesundheitsvorsorge, der Prävention und der Steigerung der Gesundheitskompetenz Wirkung. Zu diesen Maßnahmen zählen etwa die österreichweite Ausrollung der Frühen Hilfen, die Aktion Gesunder Betrieb und der im April 2017 in den drei Pilotländern Wien, Niederösterreich und Vorarlberg erfolgte der Start der telefonischen Gesundheitsberatung unter der Nummer 1450.

Entwicklung Bilanzsaldo Krankenkassen und Gebietskrankenkassen gesamt seit 2007 bis 2017 (vorläufig - Kurvengrafik, Einzelne Kassen 2016 und 2017 (vorläufig)

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Hauptverband

Auch die Ausgabensteigerung für Medikamente konnte im Vorjahr gebremst werden, und zwar „ohne die geringste Einschränkung der Versorgung der Bevölkerung mit den modernsten und innovativsten Präparaten“, wie Biach unterstrich. Statt der prognostizierten 4,2 Prozent stiegen diese nur um 3,8 Prozent. Verantwortlich dafür machte er die im Vorjahr vom Nationalrat beschlossene Pharmapreisbremse, wonach hochpreisige Arzneispezialitäten den EU-Durchschnittspreis nicht überschreiten dürfen.

Zuwachs beim Verwaltungsaufwand im Plan

Im Plan liege auch der Zuwachs beim Verwaltungsaufwand der Krankenversicherungsträger. Im Vergleich zum Jahr 2016 (plus 4,7 Prozent) konnte er im Jahr 2017 mit 2,3 Prozent mehr als halbiert werden. Kostenersparnisse erzielte man vor allem durch die Aufgabenbündelung bei der IT und im Back-Office sowie durch neue Onlineservices wie MeineSV.

Mit einem Plus bzw. ausgeglichenen vorläufigen Ergebnissen wirtschafteten laut den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen alle Krankenversicherungsträger mit Ausnahme der Gebietskrankenkasse in Wien (minus 34,5 Mio. Euro). Einen negativen Saldo haben zudem die Versicherungsanstalt für Eisenbahn und Bergbau (minus 6,8 Mio. Euro) sowie jene der öffentlich Bediensteten (minus 8,9 Mio. Euro) zu verzeichnen.

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