US-Firmen auf Einkaufstour in Österreich
Das entspreche einer jährlichen Steigerung von 21 Prozent, teilte der Unternehmensberater Deloitte am Montag zu einer aktuellen Auswertung von Thomson-Reuters-Daten mit. Mit 49 Übernahmen zwischen 2013 und 2017 seien Käufer aus den USA hinter der Schweiz (50 Übernahmen) und Deutschland (134) die drittwichtigste Investorengruppe in Österreich, so Deloitte-Partner Albert Hannak.
Zwei Ausreißer vergrößern Gesamtvolumen
Durch die 1,3 Mrd. Dollar schwere Übernahme der Constantia-Etikettensparte durch den US-Konzern Multi-Color stieg das Transaktionsvolumen 2017 auf rund 1,5 Mrd. Dollar (1,26 Mrd. Euro). 2016 war das Transaktionsvolumen aufgrund eines mehr als 600 Mio. Dollar schweren Deals bei rund 700 Mio. Dollar gelegen. Ohne diese beiden Ausreißer wäre das Gesamtvolumen in den vergangenen fünf Jahren immer unter 300 Mio. US-Dollar gelegen, 2013 und 2015 sogar nur im zweistelligen Millionenbereich.
Ende 2016 hatte der New Yorker Softwarekonzern CA Technologies den österreichischen Softwareentwickler Automic Software (früher UC4 Software) für 600 Mio. Euro gekauft. In die Deloitte-Studie fand der Deal mit 636 Mio. Dollar Eingang. Automic Software gehörte zuvor dem Equity-Haus EQT mit Sitz in Stockholm. EQT hatte die Firma 2012 für 220 Mio. Euro übernommen. Neben dem Vermögensverwalter Carlyle Group stiegen damals auch Firmengründer Franz Beranek und andere beteiligte Manager aus.
Fünf österreichische Firmen kauften in USA zu
Umgekehrt haben 2017 fünf österreichische Firmen in den USA zugekauft. 2016 waren es sechs, 2015 zehn, 2014 vier und 2012 drei. Das Volumen stieg im Vorjahr von rund 100 auf über 150 Mio. Dollar.
Allein der ams-Deal - der steirische Sensor- und Chiphersteller hatte 2017 den US-amerikanischen Laserspezialisten Princeton Optronics erworben - schlug sich in der Auswertung mit 128 Mio. Dollar zu Buche. Für heuer geht Deloitte von einem weiteren starken Jahr aus, in den ersten zwei Monaten des laufenden Jahres seien bereits zwei Übernahmen angekündigt worden.