Zentralmatura geht in nächste Runde

Mit den Kompensationsprüfungen am 5. und 6. Juni geht die heurige Matura in die nächste Runde. Jene Schüler, die auf die schriftliche Matura einen Fünfer bekommen haben, können damit mündlich ihre negative Note ausbessern.

Die Aufgabenstellungen werden dabei bei Fächern mit Zentralmatura vom Bildungsministerium vorgegeben, geprüft wird vom Klassenlehrer vor einer Kommission. Besonders in der Mathematik sind heuer vergleichsweise viele Schüler vorerst durchgefallen.

Sowohl an den AHS als auch an den berufsbildenden höheren Schulen (BHS) kassierten nach einer ersten Auswertung des Bildungsministeriums jeweils rund 18 Prozent der angetretenen Schüler einen Fünfer - wobei allerdings nur zehn bis 15 Prozent der Schulen abgefragt wurden - mehr dazu in salzburg.ORF.at. Bleibt es bei diesen Zahlen, wäre dies an den BHS das mit Abstand schlechteste Resultat in den bisherigen drei Zentralmatura-Jahrgängen, an den AHS das zweitschlechteste in vier Jahrgängen.

Antritt ist freiwillig

Die - nicht öffentlichen - Kompensationsprüfungen finden österreichweit sowohl an AHS als auch an BHS nur an diesen beiden Tagen statt. Vor Einführung der neuen Reifeprüfung konnten negative schriftliche Noten mit einem „Zusatz“ bei der mündlichen ausgebessert werden. Nun gehört die Kompensationsprüfung, trotz des mündlichen Ablegens, zur schriftlichen Reifeprüfung.

Das Antreten zu einer Kompensationsprüfung ist freiwillig: Wer sich dagegen entscheidet und etwa stattdessen für die mündliche Matura lernen will, muss sich den Fünfer mit einem neuerlichen Antreten bei der schriftlichen Reifeprüfung an einem der nächsten Termine ausbessern. Da ein Antritt zur Kompensationsprüfung aber nichts „kostet“, also mit keinem Verlust eines Prüfungsantritts verbunden ist, haben es bisher nahezu alle Betroffenen zumindest versucht.

Recht hohe Erfolgsquote

Die Erfolgsquote ist auch recht hoch: In der Mathematik schaffen es im Regelfall rund zwei Drittel - wobei es in den vergangenen Jahren immer wieder Kritik an den unterschiedlichen Erfolgsraten in den einzelnen Bundesländern gab. Auch der Umstand, dass ein Nicht Genügend bei der schriftlichen Zentralmatura per mündlicher Kompensationsprüfung ausgebessert wird, sei eigentlich systemfremd. Bei dieser Form der Prüfung „verliert man ein wenig die Objektivität, weil es menschelt“, formulierte es etwa der ehemalige AHS-Direktorensprecher Wilhelm Zillner.

Die Aufgaben bei den Kompensationsprüfungen umfassen die gleichen Stoffgebiete wie bei der schriftlichen Matura. Da es aber um das Ausbessern eines Fünfers geht, sind etwa in der Mathematik nur die Grundkompetenzen nachzuweisen. Die Prüfungen enthalten mindestens zwei voneinander unabhängige Aufgaben und dauern bei einer Vorbereitungszeit von mindestens einer halben Stunde maximal 25 Minuten. Die Prüfungskommission besteht aus dem jeweiligen Klassenlehrer, einem Beisitzer, dem Vorsitzenden der Maturakommission, dem Klassenvorstand sowie dem Direktor

Bestenfalls Dreier nach Prüfung möglich

Ein Schüler kann zu allen negativ beurteilten Klausuren Kompensationsprüfungen ablegen. Für die Gesamtnote in einem Fach zählen dann sowohl der Fünfer bei der schriftlichen Klausur als auch die Leistung bei der Kompensationsprüfung: Der Schüler kann am Schluss also bestenfalls einen Dreier bekommen.

Die beiden Prüfungstage gliedern sich nicht nach Prüfungsfächern auf: Das Bildungsministerium liefert jeweils Aufgabenpakete für alle Zentralmatura-Fächer. Für diese Prüfungen sind an den beiden Tagen Zeitfenster vorgesehen, die die Schulen nach Bedarf nützen können.

Wie sich die Prüfungen aufteilen, ist Sache der jeweiligen Schule und davon abhängig, wieviele Schüler in den einzelnen Fächern antreten bzw. wie viele Prüfer verfügbar sind und sich die Prüfungen mit dem normalen Unterricht der Lehrer vereinbaren lassen. Zur mündlichen Matura dürfen alle Kandidaten - unabhängig vom Ergebnis der Kompensationsprüfungen - antreten.

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