600.000 an Diabetes erkrankt

In Österreich sind etwa 600.000 Menschen an Diabetes erkrankt. Darauf verwies die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG)anlässlich des Weltdiabetestages am Mittwoch.

Die Erkrankung kann bei schlechter Behandlung zur Schädigung kleiner und größerer Blutgefäße führen, was Herzinfarkte und Schlaganfälle zur Folge haben kann - die häufigste Todesursache bei Patienten mit Diabetes - mehr dazu in Diabetes als „moderne Epidemie“ (burgenland.ORF.at).

Durch eine gute Blutzuckereinstellung könnten laut ÖDG Schäden an den kleinen Gefäßen und die daraus resultierenden Augen-, Nieren- und Nervenschäden weitgehend vermieden werden. Für die Verhinderung der besonders häufigen und schwerwiegenden Schäden an den größeren Gefäßen ist jedoch eine Senkung des „schlechten“ LDL-Cholesterins wirksamer. Patienten mit Diabetes erleiden umso weniger Herzinfarkte und Schlaganfälle, je niedriger ihr LDL-Cholesterinwert ist.

Zugang zu neuartigen Medikamenten gefordert

„Der LDL-Wert könnte dank hochwirksamer und trotzdem sehr gut verträglicher Medikamente heute grundsätzlich erreicht werden“, so die ÖDG. „Eine aktuelle Erhebung des VIVIT Instituts in Vorarlberg hat gezeigt, dass viele Diabetespatienten in Österreich leider noch nicht von einer konsequenten Cholesterinsenkung profitieren“, stellte ÖDG-Präsident Heinz Drexel fest - mehr dazu in Diabetes: Volkskrankheit Nummer eins (vorarlberg.ORF.at).

Die ÖDG forderte die Versorgung mit neuartigen Medikamenten sowie ein österreichweites Diabetesregister. „Leider sind manche dieser Medikamente aus Kostengründen für Patienten in Österreich nicht verfügbar, während Patienten in ärmeren Ländern der EU diese sehr wohl erhalten“, so Drexel in einer Stellungnahme.

Die zunehmende Häufigkeit von Diabeteserkrankungen würde laut ÖDG zudem mehr Ausbildungsstellen für Diabetesspezialisten (Additivfach für Endokrinologie und Stoffwechsel, Anm.) notwendig machen - mehr dazu in Lösung für Diabetikerprogramm in Sicht (noe.ORF.at).

Keine Lebensversicherung für Diabetiker

Diabetiker kritisieren ihre Benachteiligung bei Versicherungen. Ein Häuselbauer, der für seinen Kredit eine Lebensversicherung braucht, wurde schon von vier Anstalten abgewiesen. Er ist kein Einzelfall.

Am Dienstag wurde im Ministerrat die Novelle des Versicherungsvertragsgesetzes beschlossen. Diese war notwendig geworden, nachdem der EuGH es als Diskriminierung beurteilt hatte, Versicherten je nach Geschlecht verschiedene Prämien vorzuschreiben. Die ÖDG fordert jetzt, dass gemäß dem Gleichheitsgrundsatz auch Diabetiker nicht diskriminiert werden dürften - mehr dazu in Keine Lebensversicherung für Diabetiker (tirol.ORF.at).

„Monument Challenge“

Am Weltdiabetestag selbst nimmt Österreich aktiv an der „World Diabetes Day Monument Challenge“ teil. Auf Initiative der ÖDG werden dieses Jahr in Österreich wieder öffentliche Gebäude und Sehenswürdigkeiten blau beleuchtet.

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