Gemüseernte litt unter Frost und Trockenheit

Mit 615.700 Tonnen ist heuer in Österreich um 13 Prozent weniger Feld- und Gartenbaugemüse geerntet worden als im Vorjahr. Einerseits gab es weniger Anbaufläche, andererseits setzten Frost und Trockenheit den Pflanzen zu.

Die Gemüseernte 2012 lag aber immer noch um zwei Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahren, geht aus den aktuellen Zahlen der Statistik Austria von Montag hervor. Besonders deutlich unter dem Vorjahresvolumen lag die Produktion von Hülsenfrüchten, Wurzel- und Zwiebelgemüsearten, die um 23 Prozent auf 291.600 Tonnen zurückging. Das war um ein Prozent weniger als der Fünfjahresschnitt.

Auch beim Obst gab es heuer einen deutlich Rückgang. Mit 213.800 Tonnen ist um ein Fünftel weniger Tafelobst geerntet worden als im Jahr davor. Besonders Äpfel, Marillen und Erdbeeren litten unter den Witterungen - mehr dazu in oesterreich.ORF.at

Ein Drittel weniger Zwiebel

Infolge starker Flächenreduktion sank die Produktionsmenge bei Zwiebeln heuer um fast ein Drittel auf 135.400 Tonnen (minus 32 Prozent) - mehr dazu in noe.ORF.at. Es wurden auch weniger Karotten geerntet - die Menge ging im Jahresabstand um zehn Prozent auf 98.300 Tonnen zurück. Erneut deutlich ausgeweitet wurde hingegen die Anbaufläche von Knoblauch (plus 35 Prozent) - die Produktionsmenge erhöhte sich aber nur um sieben Prozent auf 520 Tonnen.

Deutlicher Einbruch bei Erbsen

Spürbare Ernteeinbußen gab es auch bei Erbsen und Radieschen: Die Anbaufläche von Grünerbsen wurde um 45 Prozent verringert, hinzu kam der Spätfrost. In der Folge gab das Produktionsvolumen um 64 Prozent auf 4.500 Tonnen nach. Die Radieschenernte sank um elf Prozent auf 5.300 Tonnen. Relativ stabil blieb die Ernte von Kohl-, Blatt- und Stängelgemüse - sie ging gegenüber 2011 um nur ein Prozent auf 176.300 Tonnen leicht zurück und lag damit nahezu im Fünfjahresdurchschnitt.

Mehr Salat dank EHEC

Die Salaternte legte um 14 Prozent auf 54.000 Tonnen zu, was nicht zuletzt auf die EHEC-bedingt niedrige Vorjahresproduktion zurückzuführen ist. Bei Häuptelsalat erhöhte sich die Erntemenge heuer um 15 Prozent auf 16.500 Tonnen, bei Bummerlsalat um 20 Prozent auf 28.400 Tonnen, bei Endivien- und Friseesalat um zwei Prozent auf 3.700 Tonnen.

Boomjahr für Spargel

Rückläufig entwickelte sich hingegen die Ernte von Kraut mit einem Minus von zehn Prozent auf 59.100 Tonnen und Chinakohl mit einem Rückgang von drei Prozent auf 27.200 Tonnen. Die Anbaufläche von Spinat ging leicht zurück, was gegenüber der Rekordernte des Vorjahres ein Minus von vier Prozent auf 14.200 Tonnen ergab. Massiv ausgeweitet wurde hingegen die Anbaufläche für Spargel, wodurch die Produktion um gut ein Drittel auf 3.300 Tonnen zulegte (plus 34 Prozent).

Steigerungen bei der Erntemenge gab es 2012 auch bei Zuckermais (plus sechs Prozent auf 13.100 Tonnen), Paradeiser (plus drei Prozent auf 52.000 Tonnen), Gurken (plus zwei Prozent auf 46.500 Tonnen) und Paprika (plus acht Prozent auf 16.900 Tonnen). Dafür wurden heuer weniger Speisekürbis (13.000 Tonnen bzw. minus sieben Prozent) und Zucchini (4.900 Tonnen bzw. minus zwölf Prozent) vom Feld geholt.

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