Dritte Spur: Schluss mit „Elefantenrennen“

Mit 1. Juni dürfen schwere Lkws auf den Autobahnen nicht mehr auf die dritte (oder vierte) Spur. Die Betreibergesellschaft ASFINAG erhofft sich dadurch weniger riskante „Elefantenrennen“, wie es am Dienstag in einer Aussendung hieß.

Die oft kilometerlangen „Rennen“ von Schwerfahrzeugen, besonders auf der dritten bzw. vierten Spur, hätten „sehr oft zu gefährlichen Situationen und schweren Unfällen geführt“, so die ASFINAG. Beispiele aus Deutschland, der Schweiz und Italien belegten, dass Lkw-Fahrverbote auf der ganz linken Spur die Autobahnen sicherer machten.

Eine Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) habe nämlich gezeigt, dass auf der dritten und vierten Spur „überproportional viele Lkws in Unfälle verwickelt“ seien - „um 50 Prozent mehr, als es ihrem Fahranteil entspricht“. Hauptgrund dafür sei der große Geschwindigkeitsunterschied zwischen den Schwerfahrzeugen und Pkws, vor allem beim Spurwechsel. Die erste und zweite Spur reichten für ein zügiges Vorankommen der „Brummer“ aus. Das Fahrverbot gilt für Lkws mit über 7,5 Tonnen Gesamtgewicht.

Über 700 Kilometer Straße betroffen

Nun startete die ASFINAG eine Informationsoffensive, um die Frächter und Lkw-Lenker über die Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO) zu informieren. An den Autobahnen und Schnellstraßen nach den Grenzübergängen wurden mehrsprachige Hinweistafeln aufgestellt. Außerdem würden Lkw-Mautkunden extra angeschrieben.

Laut ASFINAG haben von den 2.178 Kilometern Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich 700 Kilometer drei Fahrstreifen je Richtung, nur 40 Kilometer haben vier. Auf dem Schnellstraßennetz seien pro Jahr rund 19 Mio. Schwerfahrzeuge unterwegs. Die für das Fahrverbot notwendige StVO-Novelle wurde Ende März im Nationalrat einstimmig beschlossen. Das zuständige Verkehrsministerium begründete den Schritt wie ASFINAG und KFV mit dem erhöhten Unfallrisiko.

Links: