Kleinbetriebe „kein Jobmotor mehr“

„Klein- und Mittelunternehmen (KMU) sind kein Jobmotor mehr“, analysiert der Gläubigerschutzverband Creditreform eine Umfrage unter 1.700 KMU. Demnach hat heuer bereits jeder fünfte Betrieb wegen sinkender Umsätze Mitarbeiter abgebaut.

22,6 Prozent der befragten KMU haben ihre Mitarbeiterzahl zuletzt reduziert. Nur 16,2 Prozent haben ihre Belegschaft erweitert. Und jedes siebente KMU (14,4 Prozent) plant laut den Gläubigerschützern einen Personalabbau. Erstmals seit 2009 überwiegt damit die Zahl der Unternehmen, die einen Personalabbau angekündigt haben.

Umsätze sinken

Zum Vergleich: Bei der vorjährigen Umfrage im Vergleichszeitraum waren es 11,9 Prozent. „Die Unternehmen sind mit sinkenden Umsätzen konfrontiert und auch für die kommenden Monate pessimistischer, daher sind sie auch in der Personalplanung vorsichtiger“, sagte Creditreform-Sprecher Gerhard Weinhofer.

Einen verstärkten Personalaufbau berichtete heuer in der Befragung der Handel. Dort arbeiteten laut Umfrage 21,7 Prozent mehr Leute als im Herbst des vergangenen Jahres. Dagegen gaben 27,4 Prozent der Baufirmen an, verstärkt Personal abzubauen, wie auch 25,3 Prozent der Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes. Hier gebe es aber auch saisonale Gründe, so die Gläubigerschützer.

Der Saldo bei der Befragung aus „aufgestockt“ und „verkleinert“ im Personalbestand beträgt minus 6,4 Punkte, er ist wie im Vorjahr negativ. Zuletzt einen positiven Saldo gab es 2011 und 2012, als laut Creditreform im Mittelstand noch mehrheitlich neue Jobs entstanden.

Arbeitnehmer leiden unter Stress

Zudem leiden fast 90 Prozent der Arbeitnehmer unter Stress und Leistungsdruck. Das ergab eine Mercer-Studie unter 250 Firmen zum Thema betriebliches Gesundheitsmanagement. Nur knapp 23 Prozent der österreichischen Kleinbetriebe bieten Maßnahmen zur Gesundheitsförderung an, bei Unternehmen mit über 250 Mitarbeitern liegt die Quote bei 92 Prozent.

Hauptmotive für die Implementierung betrieblichen Gesundheitsmanagements sind stärkere Mitarbeiterbindung und die Reduzierung der Krankenstände. 50 Prozent der Firmen möchten so auch das Unternehmensimage verbessern.

Unternehmen ohne Gesundheitsmanagement begründen das hauptsächlich mit fehlenden personellen und zeitlichen Ressourcen. Für KMU sind es vor allem die hohen Kosten, die betriebliches Gesundheitsmanagement verhindern. Förderungen werden von KMU kaum in Anspruch genommen.

Links: