Überflutungen nach heftigen Unwettern

Überflutete Straßen, vollgelaufene Keller, umgestürzte Bäume: Heftige Gewitter gepaart mit starkem Regen haben in der Nacht auf Donnerstag für zahlreiche Feuerwehreinsätze gesorgt. Vor allem Niederösterreich und das Burgenland waren betroffen. In Teilen Salzburgs wurde Hochwasseralarm ausgegeben, in Tirol wurde ein Fahrzeug von den Fluten weggespült.

In Niederösterreich wurden insbesondere der Bezirk Neunkirchen, Bruck an der Leitha, Gänserndorf und Hollabrunn von heftigen Unwettern heimgesucht. 650 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Zwischen Gloggnitz und Payerbach entlud sich eine lokale Gewitterzelle. Etwa 30 Häuser standen unter Wasser und mussten ausgepumpt werden. Außerdem kam es zu großen Schäden an der Infrastruktur.

Unwettereinsatz in Schlöglmühl

einsatzdoku.at

Überflutungen in Schlöglmühl bei Gloggnitz

Mure blockierte Südbahn

Wegen eines Murenabgangs war die Südbahnstrecke im Abschnitt Gloggnitz - Payerbach-Reichenau vorübergehend unpassierbar. Das Bezirksfeuerwehrkommando Neunkirchen berichtete von „massiven lokalen Überschwemmungen“ im Bereich Payerbach-Schlöglmühl. Der Prigglitzbach war demnach binnen Minuten über die Ufer getreten. Die Feuerwehr musste Keller auspumpen, Straßen mit schwerem Gerät von Schlamm und Geröll befreien sowie Verklausungen entfernen - mehr dazu in noe.ORF.at.

„Das ganze Burgenland unter Wasser“

Auch in fast allen Bezirken des Burgenlandes haben die schweren Regenfälle für Feuerwehreinsätze gesorgt. Laut Landessicherheitszentrale stand „quasi das ganze Burgenland unter Wasser“. Besonders stark betroffen waren die Bezirke Neusiedl am See, Oberwart und Güssing.

Unwetter im Bezirk Neusiedl am See

ORF

Die Feuerwehr bei Abpumparbeiten

Allein in Neusiedl am See gingen über Nacht weit über 100 Liter pro Quadratmeter nieder. Zahlreiche Keller standen Donnerstagfrüh noch immer unter Wasser. In Podersdorf gingen mit 190 Millimeter Niederschlag (das sind 190 Liter pro Quadratmeter) historische Regenmengen nieder. Im Bezirk Eisenstadt waren Purbach und Mörbisch am meisten betroffen. In den Bezirken Oberwart und Güssing wurden selbst kleinste Rinnsale plötzlich zu reißenden Bächen. Im Minutentakt mussten die Feuerwehren ausrücken, um überflutete Keller auszupumpen. Auch zahlreiche Straßen waren wegen Überflutungen und Vermurungen unpassierbar - mehr dazu in burgenland.ORF.at.

Hochwasseralarm im Pinzgau

Im Oberpinzgau in Salzburg musste Hochwasseralarm ausgegeben werden. Stellenweise ist die Salzach über ihre Ufer getreten - etwa in Bramberg, Neukirchen am Großvenediger und Mittersill. Donnerstagvormittag lag der Pegelstand der Salzach in Mittersill bei 5,25 Metern. Der Hochwasserschutz in der Stadt hält aber weiterhin. Laut Fachleuten ist es ein zehn- bis 15-jähriges Hochwasserereignis in der Region. Alle, die nicht dringend mit dem Auto fahren müssen, sollten am Vormittag zu Hause zu bleiben. Am Nachmittag sollen die Pegel wieder sinken.

Hochwasser bei der Salzachbrücke in Mittersill

ORF/Iris Köck

Die Salzachbrücke in Mittersill wurde wegen des Hochwassers gesperrt

Entwarnung kommt von Meteorologen. Laut Wetterprognose ist der Scheitel des Hochwassers erreicht. „Es kommen zwar immer noch Niederschlagsstaffeln herein, aber nicht so intensiv wie in der Nacht", so Hans Wiesenegger vom Hydrographischen Dienst des Landes Salzburg - mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Pkw in Tirol von Bach weggespült

Auch in Tirol haben die schweren Regenfälle zu Überflutungen geführt. Die Brixentaler Ache drohte über die Ufer zu treten. Mit Schaltafeln und Sandsäcken errichtete die Feuerwehr Dämme, um das Wasser aufzuhalten. Der Bahnverkehr musste unterbrochen werden, zwischen Wörgl und Kirchberg verkehrten in der Früh keine Züge.

Übergehende Brixentaler Ache, Feuerwehrleute, Errichtung von Dämmen

Zoom-Tirol

Bretter und Sandsäcke schützen Häuser am Ufer

Die Feuerwehr Kössen führte Donnerstagfrüh im hochwasserführenden Loferbach eine Suchaktion nach einem Auto durch. Der Lenker war in der Nacht von der Straße abgekommen und in den reißenden Bach gestürzt, konnte sich aber selbst befreien. Die Spur des Wagens verlor sich in den Fluten - mehr dazu in tirol.ORF.at.

Kleinere Einsätze in Wien

In Wien verlief die Unwetternacht glimpflich. „Vergangene Nacht haben wir durch den Starkregen in etwa 50 Einsätze gehabt, zum Glück ist es aber zu keinen dramatischen Einsätzen gekommen“, so der Sprecher der Wiener Berufsfeuerwehr, Christian Feiler. Auswirkungen auf die Verkehrssituation gab es nicht - mehr dazu in wien.ORF.at.