Handschrift verliert nicht an Bedeutung

Laut einer Umfrage unter Eltern und Schülern ist die Handschrift trotz Laptops und Smartphones weiterhin äußerst wichtig. Auch stehen schulische Leistungen in engem Zusammenhang mit flüssigem Schreiben, so die Erhebung.

Die Digitalisierung schreitet voran, dennoch ist die Handschrift - wie mitunter befürchtet - kein Auslaufmodell. Die Umfrage wurde von Stabilo Education unter 1.187 Erwachsenen und 536 Kindern in Deutschland durchgeführt. Die Ergebnisse gelten tendenziell auch für Österreich, so Haimo Lorenz, Leiter von Stabilo Education Österreich. Gerade Österreich und Deutschland nähmen hier eine ähnliche Entwicklung. Laut der Erhebung schreiben auch in Zeiten der Digitalisierung knapp 80 Prozent der Eltern und über 93 Prozent der Kinder noch mehrmals täglich mit der Hand.

Schummelzettel und Liebesbriefe

Es sind dabei nicht dieselben Dinge, die per Hand verschriftlicht werden: Eltern und Kinder haben unterschiedliche Prioritäten. Die Schüler fertigen nach wie vor Hausaufgaben größtenteils mit der Hand an: Bei knapp 75 Prozent der Mädchen und gut 72 Prozent der Buben werden die Aufgaben sogar ausschließlich handgeschrieben. Auf Platz zwei schließt der Schummelzettel an. Bei den befragten Schülern nimmt das digital Geschriebene mit zunehmendem Alter etwas mehr Raum ein.

Grafik zur Handschrift

Grafik. ORF.at; Quelle: Stabilo

Eltern gaben vor allem an, Liebesbriefe per Hand zu verfassen (65 Prozent), dicht gefolgt vom Einkaufszettel (64 Prozent). Dazu zeige die Umfrage, dass Handgeschriebenes auch dem Ausdruck von Emotionen dienen könne, so Stabilo Education: Die große Mehrheit der Befragten, Jung und Alt, meinte, dass damit eine höhere Wertschätzung ausgedrückt werde. Außerdem tue ein Abhaken von Erledigtem auf handschriftlichen To-do-Listen gut. Was mit der Hand geschrieben wird, so Lorenz, vergäßen rund 90 Prozent der Menschen auch nicht so leicht.

Viele haben Probleme mit flüssiger Schrift

Nicht jedes Kind aber tut sich leicht beim Schreiben mit der Hand. Nach Schätzung von Lehrkräften hätten rund die Hälfte der Buben und ein Drittel der Mädchen Schwierigkeiten, im Verlauf des Schriftspracherwerbs eine gut lesbare, flüssige Handschrift zu erlernen. „Die österreichischen Pädagogen berichten uns über zunehmend häufiger auftretende Probleme bei Kindern im Bereich der Feinmotorik und damit auch über Probleme beim Schreibenlernen und Schnellschreiben“, sagt Lorenz. Dabei halten Kinder und Eltern das für wichtig, um gute schulische Leistungen zu erbringen. Wichtigster Wunsch daher: schmerzfreies Schreiben, ohne zu verkrampfen.

Grafik zur Handschrift

Grafik. ORF.at; Quelle: Stabilo

„Studien zeigen, dass Kinder, die nur eine Stunde pro Woche ihre Schreibmotorik spielerisch trainieren, signifikant schneller und besser schreiben lernen“, sagen Karin Krieg und Tanja Edenhofer, Direktorinnen von Stabilo Education. Dazu gebe es Übungshefte und Praxisbücher, die Hilfestellung beim Erlernen bieten.

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