Wirtschaft profitiert wieder von Exporten

Das Wirtschaftswachstum hat sich in Österreich im ersten Vierteljahr nochmals beschleunigt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im Quartalsabstand real um 0,6 Prozent, nach 0,5 Prozent Zuwachs im vierten und im dritten Quartal.

Die „heimische Konjunktur erhöht ihr Aufwärtstempo“, erklärte das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) zu seiner ersten Schätzung für die BIP-Entwicklung zum Jahresanfang. Mit den 0,6 Prozent Quartalswachstum habe sich die Konjunktur seit Mitte 2016 stetig beschleunigt, im zweiten Quartal 2016 hatte es nur 0,3 Prozent Wachstum gegeben.

Außenbeitrag stützte Wachstum

Neben einer weiterhin kräftigen Konsum- und Investitionsnachfrage stützte laut WIFO diesmal auch der Außenbeitrag wieder das BIP-Wachstum. Erstmals seit dem zweiten Halbjahr 2014 wurde damit das Quartalswachstum nicht mehr ausschließlich von der Binnennachfrage bestimmt: Die Ausweitung der Exporte lag gegenüber dem Vorquartal mit 2,1 Prozent über jener der Importe (plus 1,8 Prozent).

Säulengrafik über die BIP-Entwicklung im ersten Quartal

Grafik: ORF.at; Quelle: APA/Wifo

Die Industriekonjunktur gewann weiter an Dynamik, auch in der Bauwirtschaft stieg die Wertschöpfung. Für die Ausweitung des unbereinigten BIP-Wachstums um 2,0 Prozent im Jahresabstand waren freilich auch zweieinhalb zusätzliche Arbeitstage - einer davon ein Schalttag - maßgeblich, was sich rechnerisch als Stütze erwies.

Robuste Nachfrage nach neuen Kfz

Die Dynamik des Privatkonsums blieb auch im ersten Quartal weiter stark, die privaten Konsumausgabe inklusive privater Organisationen ohne Erwerbszweck stiegen um 0,4 Prozent. Die Nachfrage nach langlebigen Konsumgütern, vor allem Kfz-Neuanschaffungen, war laut WIFO zum Jahresauftakt weiter sehr robust. Die öffentlichen Konsumausgaben seien mit 0,5 Prozent „weiterhin solide“ gewachsen.

Auch die Ausweitung der Investitionen stützte den Experten zufolge das Wirtschaftswachstum. Die Nachfrage nach Bruttoanlageinvestitionen - die Ausrüstungs- und Bauinvestitionen umfassen - stieg ähnlich wie in den Vorquartalen um 0,9 Prozent. Heimische Firmen hätten erneut in ihre Produktionskapazitäten investiert.

Industrie gestärkt

„Der Aufschwung der Industriekonjunktur verstärkte sich“, die Wertschöpfung in der Sachgüterproduktion sei im ersten Quartal um 1,8 Prozent gestiegen, nach lediglich 0,4 Prozent Quartalswachstum im letzten Vierteljahr 2016. Auch in der Bauwirtschaft sei die Entwicklung gut verlaufen - nach der Abschwächung im zweiten Halbjahr 2016 sei die Wertschöpfung heuer im ersten Quartal wieder um 0,4 Prozent gewachsen.

Ebenso unterstützten die Marktdienstleistungen das Wirtschaftswachstum. Im Handel wurde die Wertschöpfung um 0,6 Prozent ausgeweitet, in Beherbergung und Gastronomie um 0,5 Prozent. Am 31. Mai steht vom WIFO das Update zur BIP-Entwicklung im ersten Quartal an, und für 29. Juni ist die nächste vierteljährliche Konjunkturprognose von WIFO und dem Institut für Höhere Studien (IHS) geplant.

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