Milcherzeugung steigt trotz weniger Kühen

Die Kuhmilcherzeugung ist 2016 erneut gestiegen, und das, obwohl es weniger Milchkühe gab. Auch die erzeugte Schaf- und Ziegenmilchmenge legte deutlich zu, wie die Statistik Austria am Mittwoch bekanntgab.

Bei Kuhmilch legte die Produktion um 2,5 Prozent auf rund 3,63 Millionen Tonnen zu, dabei gab es um 0,2 Prozent weniger Milchkühe (537.000). Die durchschnittliche Jahresmilchleistung wuchs damit laut Statistik Austria auf 6.800 Kilogramm pro Tier, ein Anstieg um 2,7 Prozent.

Großteil wird verarbeitet

Mit rund 3,20 Millionen Tonnen (plus drei Prozent) ging der größte Teil (88,1 Prozent) der erzeugten Rohmilch direkt an Be- und Verarbeitungsbetriebe. Abgesehen von einem geringfügigen Schwund wurde die restliche Rohmilch hofseitig verwertet: 277.000 Tonnen oder 7,6 Prozent der Erzeugung dienten als Futter für Kälber und sonstige Haustiere. Und 117.000 Tonnen oder 3,2 Prozent kamen am oder ab Hof (direkt oder verarbeitet) der menschlichen Ernährung zugute.

Auch mehr Schaf- und Ziegenmilch

Die erzeugte Schafmilchmenge stieg voriges Jahr um 2,1 Prozent auf 10.800 Tonnen. Pro Tier wurden im ganzen Jahr im Schnitt 436 Kilogramm (minus 0,7 Prozent) produziert, die Zahl der in Österreich gehaltenen Milchschafe stieg um 2,6 Prozent auf 24.700 Stück. Von der Schafmilcherzeugung gingen 72,7 Prozent in die menschliche Ernährung.

Bei Ziegenmilch legte die Erzeugung um 4,8 Prozent auf 21.600 Tonne zu, 85,6 Prozent wurden der menschlichen Ernährung zugeführt. Im Schnitt lieferten die Tiere 657 Kilogramm (plus 0,6 Prozent), die Zahl der Milchziegen stieg um 4,2 Prozent auf 32.800.

Käse ist liebstes Milchprodukt

Laut einer aktuellen Umfrage der Agrarmarkt Austria (AMA) schätzen 84 Prozent der Befragten Milchprodukte. Elf Prozent stehen Milch neutral gegenüber, fünf Prozent können der Milch nichts abgewinnen. Mit Milch und Milchprodukten werden drei Eigenschaftsfelder assoziiert: Geschmack (41 Prozent), gesundheitlicher Nutzen (36 Prozent) und Natürlichkeit.

Das beliebteste Milchprodukt ist Käse, und hier outeten sich Männer als große Käseliebhaber, ebenso junge Menschen. Zwei Prozent gaben an, Käse selten bis nie zu essen, weil er ihnen nicht schmeckt. Schon an zweiter Stelle im Beliebtheitsranking folgt pure Milch. Neun von zehn Befragten trinken sie regelmäßig.

Die Verwendung von Butter ist eine Frage des Alters und damit des Kochens. Menschen ab 30 haben einen deutlich höheren Butterkonsum als jüngere. Ein Milchgetränk sticht ganz klar heraus: Kakao erfreut sich in der Zielgruppe der 16- bis 29-Jährigen großer Beliebtheit.

Kein Kaffee ohne Milch

Kaffee und Milch gehören für viele Österreicher offenbar unzertrennlich zusammen. Eine Studie der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) in Zusammenarbeit mit der AMA aus dem vergangenen Jahr ergänzt die Zahlen zur Verwendung von Milch im Haushalt: Gut ein Drittel des Packerls wird in den Tee oder Kaffee gegossen, 21 Prozent werden als Zutat zum Kochen und Backen verwendet, jeweils rund 15 Prozent für Müsli und Cerealien, pur zum Trinken oder als Milchmischgetränk.

Jeder konsumiert 76 Liter pro Jahr

Ein Drittel der Haushalte verbraucht zwischen einem und zwei Litern Milch in der Woche. 39 Prozent der Haushalte zählen mit mehr als drei Litern pro Woche zu den Großverbrauchern. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch beträgt 76 Litern pro Jahr.

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