Salzburg bei Bruttoregionalprodukt vor Wien

Wirtschaft, Beschäftigung und Einkommen sind 2016 in allen Bundesländern gewachsen. Das stärkste Wirtschaftswachstum gab es in Salzburg, gefolgt von Tirol. Salzburg hat erstmals das höchste Bruttoregionalprodukt (BRP) pro Einwohner.

Salzburg löste mit 48.700 Euro Wien mit 48.600 Euro ab, das nun auf Platz zwei liegt. Der Grund ist laut Statistik Austria, die die Zahlen am Mittwoch präsentierte, das Bevölkerungswachstum in Wien. Alle Bundesländer legten beim BRP zwischen 0,3 und 2,5 Prozent zu, bei einer Steigerung des bundesweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,5 Prozent. Das höchste verfügbare Einkommen pro Kopf hatten erneut die privaten Haushalte in Vorarlberg mit 24.200 Euro.

Grafik zeigt das Bruttoregionalprodukt und verfügbare Einkommen 2016 im Bundesländervergleich

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Statistik Austria

Das stärkste Wirtschaftswachstum gab es in Salzburg, gefolgt von Tirol. In Tirol seien auch Beschäftigung und Einkommen besonders stark gewachsen, so Statistik-Austria-Generaldirektor Konrad Pesendorfer. In Wien legten Wirtschaft und Beschäftigung überdurchschnittlich zu. Die geringsten Pro-Kopf-Einkommen gab es Wien und Kärnten.

Burgenland Schlusslicht bei BRP

Über dem Durchschnitt von 40.400 Euro BRP lagen auch Vorarlberg (44.700 Euro), Tirol (43.700) und Oberösterreich (41.100 Euro). Die Steiermark wies ein BRP pro Einwohner von 35.800 Euro auf, Kärnten von 34.300 Euro und Niederösterreich von 33.100 Euro. Schlusslicht war das Burgenland mit 28.800 Euro.

Auf Rang zwei bei den verfügbaren Einkommen liegen die Niederösterreicher mit 24.000 Euro, gefolgt von den Salzburgern (23.600 Euro). Die Oberösterreicher lagen im Österreich-Durchschnitt von 23.000 Euro. Die geringsten Einkommen hatten weiterhin Wiener und Kärntner mit je 22.300 Euro. Für die Einkommenssituation ist der Wohnort ausschlaggebend, für das BRP der Arbeitsort.

Stärkster Einkommenanstieg in Tirol

Die Einkommen legten in Tirol um 4,5 Prozent zu, das schwächste Wachstum gab es im Burgenland mit 2,8 Prozent. Über dem Österreich-Durchschnitt von plus 3,9 Prozent wuchsen die Einkommen auch in Niederösterreich (plus 4,3 Prozent), Wien und Vorarlberg (je plus 4,2 Prozent) sowie Salzburg (plus 4,1 Prozent). Oberösterreich lag im Durchschnitt. Seit 2005 sind die verfügbaren Einkommen je Einwohner laut Statistik Austria in allen Bundesländern kontinuierlich gestiegen, dabei gab es unterdurchschnittliche Zuwächse in den letzten Jahren vor allem in Wien.

In Salzburg wuchs die Wirtschaft um 2,5 Prozent, in Tirol um 1,8 Prozent. Überdurchschnittliche Wachstumsimpulse kamen in beiden Bundesländern von Handel und Tourismus. Auf Rang drei lag Kärnten (plus 1,7 Prozent). In Wien sind Wirtschaft und Beschäftigung mit je 1,6 Prozent über dem landesweiten Durchschnitt (je 1,5 Prozent) gewachsen.

Sonderstellung für Wien

Wien habe in vielerlei Hinsicht eine Sonderstellung, so Pesendorfer. Er verwies auf ein überdurchschnittlich starkes Bevölkerungs- und Beschäftigungswachstum sowie hohe Pendlerzahlen. Es gebe rund 260.000 Pendler, deren Einkommen sich beispielsweise in Niederösterreich oder im Burgenland niederschlagen. Wien sei auch eine Ausbildungsstadt, Studenten verdienten wenig. Zudem sei die Arbeitslosigkeit relativ hoch.

Die Zahl der Jobs stieg in Wien um 16.500, österreichweit war es ein Plus von 67.900. Wachstumsimpulse kamen in Wien aus dem Dienstleistungs- und Produktionssektor. Den stärksten Beschäftigungszuwachs verzeichnete Tirol (lus 2,0 Prozent), den geringsten Kärnten (plus 0,8 Prozent). Rund drei Viertel des Beschäftigungszuwachses kamen landesweit aus dem Dienstleistungssektor.

Guten Aussichten für 2017 und 2018

Ebenfalls über dem Durchschnitt wuchs das BRP in Niederösterreich (1,6 Prozent). In Oberösterreich gab es ein Plus von 1,3 Prozent, in der Steiermark ein Plus von 0,9 Prozent legte das BRP. Den geringsten Anstieg gab es im Burgenland und in Vorarlberg mit je 0,3 Prozent. Wien, Niederösterreich und Oberösterreich haben zusammen einen Anteil von 58 Prozent der Wirtschaftsleistung.

Die Region (NUTS 3) mit der stärksten Wirtschaftskraft war 2015 Salzburg-Umgebung mit einem BRP je Einwohner von 51.700 Euro, gefolgt von Linz-Wels (50.600 Euro). Am unteren Ende der Skala lagen das Weinviertel (21.100 Euro) und das Mittelburgenland (23.500 Euro). Es zeigten sich das typische West-Ost-Gefälle sowie das klassische Stadt-Land-Gefälle, so Statistik-Austria-Expertin Kerstin Gruber. Für Österreich seien auch heuer die Wachstumsergebnisse sehr positiv und auch die Prognosen für 2017 und 2018 zeigten nach oben, was einen weiteren Aufschwung vermuten lasse.

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