Arbeitslosigkeit sank im Februar erneut

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Februar erneut gesunken. Inklusive AMS-Schulungsteilnehmern waren Ende Februar 444.426 Personen auf Arbeitssuche, ein Rückgang von 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Nach nationaler Definition sank die Arbeitslosenquote um einen Prozentpunkt auf neun Prozent, gab das Sozialministerium am Donnerstag bekannt. Von der Erholung auf dem Arbeitsmarkt profitierten Männer (minus 6,9 Prozent) etwas mehr als Frauen (minus 6,1 Prozent).

Ältere und Ausländer benachteiligt

Während die Zahl der Arbeitslosen bei Inländern um 9,3 Prozent zurückging, verringerte sie sich bei Ausländern nur um 0,4 Prozent. Auch ältere Personen ab 50 Jahre waren auf dem Arbeitsmarkt benachteiligter, wenngleich sich auch dort die Arbeitslosigkeit um 4,3 Prozent reduzierte. Auch bei Personen mit Behinderung ging die Arbeitslosenzahl lediglich um 2,5 Prozent zurück. Bei Jugendlichen (unter 25 Jahre) betrug der Rückgang allerdings 7,6 Prozent.

Grafik zur Arbeitslosigkeit

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/AMS

Bei Personen mit Lehrausbildung (minus 9,4 Prozent auf 140.410 ) bzw. Pflichtschulausbildung (minus 6,2 Prozent auf 206.735) sank die Arbeitslosenquote zwar stark, in absoluten Zahlen sind hier aber deutlich mehr Menschen arbeitslos als bei Personen mit akademischer Ausbildung (minus 0,2 Prozent auf 29.425).

Ost-West-Gefälle beim Bundesländervergleich

Im Bundesländervergleich zeigt sich ein Ost-West-Gefälle: Während sich die Zahl der Arbeitslosen inklusive Schulungsteilnehmern in Tirol um 12,3 Prozent verringerte, war der Rückgang in Wien mit 3,2 Prozent am geringsten.

Auf dem Lehrstellenmarkt gibt es nach wie vor mehr Lehrstellensuchende (5.047) als sofort verfügbare offene Stellen (4.947). Ein Überhang an freien Lehrplätzen besteht in Tirol und Salzburg, hier vor allem durch die Nachfrage in Tourismusberufen, aber auch in Oberösterreich. Deutlich mehr Lehrstellensuchende als offene Lehrstellen gibt es in Wien.

Stärkster Rückgang bei Warenproduktion

Nach Branchen betrachtet, kam es im Februar überall zu rückläufigen Arbeitslosenzahlen, wenngleich mit unterschiedlichen Ausprägungen. Am höchsten war dieser im Bereich „Herstellung von Waren“ (minus 14,8 Prozent), in der Gastronomie (minus 11,2 Prozent), im Handel (minus 11,1 Prozent) und im Gesundheits- und Sozialwesen (minus 10,5 Prozent), am geringsten am Bau (minus 3,1 Prozent) sowie im Bereich Verkehr (minus 7,7 Prozent).

Auch die aktuelle Kälte zeigt sich in den Zahlen: Während die Bauarbeitslosigkeit Ende Jänner um mehr als 11.000 Personen bzw. 14 Prozent sank, betrug der Rückgang Ende Februar nur 2.039 bzw. rund rund Prozent. Auch Ferientermine zeigen sich auf dem Arbeitsmarkt: So ist laut AMS-Chef Johannes Kopf damit zu rechnen, dass Ende März, bedingt durch die heuer früheren Osterferien, vor allem die Tourismusarbeitslosigkeit stark sinken wird.

Ministerin sieht Aufwärtstrend bestätigt

An der Entwicklung der offenen Stellen zeige sich, dass der Aufwärtstrend in der österreichischen Wirtschaft anhalte, so Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) in einer Aussendung. Die Zahl der gemeldeten sofort verfügbaren offenen Arbeitsplätze lag Ende Februar mit 62.867 um 27 Prozent über dem Vorjahreswert.

Die Detailzahlen würden allerdings zeigen, dass vor allem Personen mit geringer formaler Ausbildung - über alle Alterskategorien hinweg - auch in Zukunft Schwierigkeiten haben würden, am primären Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen", so die Ministerin weiter.

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