Zahl der Schüler sinkt, Zahl der Lehrer steigt

Die Zahl der Schüler in Österreich ist seit 1990 um rund 14.000 Kinder und Jugendliche bzw. ein Prozent gesunken. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der Lehrer um mehr als 15.000 bzw. 13 Prozent auf 127.900 gestiegen.

Das zeigt der neue Band „Bildung in Zahlen“ der Statistik Austria. Je nach Schultyp gibt es aber starke Unterschiede. Am deutlichsten ist diese Entwicklung an den Volksschulen: Dort verringerte sich die Zahl der Schüler zwischen 1990 und 2016 von 371.971 auf 335.854. Das sind rund 36.000 Kinder bzw. zehn Prozent. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Lehrer um 5.700 Personen bzw. 19 Prozent auf 35.120 (jeweils inklusive Karenzen).

Zahl der NMS-Lehrer gesunken

An den Berufsschulen ist die Entwicklung ähnlich: Die Zahl der Berufsschüler sank seit 1990 um rund 23 Prozent von 150.000 auf 115.000, im gleichen Zeitraum wuchs die Zahl der Berufsschullehrer von 4.530 auf 4.836 (plus sieben Prozent).

An den früheren Hauptschulen bzw. heutigen Neuen Mittelschulen (NMS) gab es sowohl einen Rückgang der Schüler als auch der Lehrer - wobei letzterer aber geringer ausfiel. 1990 gab es an den Hauptschulen noch 239.000 Schüler, 2016 waren es an den NMS bzw. den letzten verbliebenen Hauotschulen nur mehr 209.000. Das entspricht einem Rückgang von zwölf Prozent. Die Zahl der Lehrer sank von 32.900 auf 30.400 (minus sieben Prozent).

32 Prozent mehr AHS-Schüler

An den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) zeigt sich ein anderes Bild: Dort hielt der Zuwachs an Schülern von 166.000 auf 217.000 sowie der Anstieg bei den Lehrerzahlen von 18.300 auf 23.800 mit einem Plus von jeweils 30 Prozent einander in etwa die Waage.

Aus der Reihe tanzen die AHS: Dort stieg die Zahl der Schüler nämlich etwas stärker als jene der Lehrer: 1990 besuchten noch 158.000 Schüler eine AHS, 2016 waren es bereits 210.000. Das entspricht einem Plus von 32 Prozent. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der AHS-Lehrer weniger stark - nämlich um 28 Prozent von 17.800 auf 22.800.

Gründe für diese Entwicklung gibt es mehrere: Einerseits umfasst die Zahl der Lehrer auch teilzeitbeschäftigte Pädagogen. In den vergangenen Jahren hat die „Teilzeitquote“ der Lehrer zugenommen - 2016/17 arbeiteten rund ein Fünftel der männlichen und ein Drittel der weiblichen Pädagogen Teilzeit, das heißt im Ausmaß von weniger als 90 Prozent einer Vollzeitbeschäftigung. Außerdem trugen die Senkung der Klassenschülerhöchstzahlen ab 2007, die Zusatzstunden für die Neuen Mittelschulen ab 2008, die verstärkte Sprachförderung und die Erhaltung von Kleinschulen zur steigenden (bzw. nicht stärker sinkenden) Lehrerzahl bei.

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