Onlinehandel macht vor Sport nicht halt

2,8 Milliarden Euro werden jährlich für Sportartikel ausgegeben - längst nicht mehr nur in Fachgeschäften. Auch andere Branchen rittern um den lukrativen Markt. Und Einkäufe passieren zunehmend online.

Geht es nach den Zahlen von RegioData ist Österreich eine Nation von Sportbegeisterten. Zumindest lassen sich die Österreicherinnen und Österreicher Sportgeräte und -kleidung einiges kosten: 283 Euro seien im vergangenen Jahr pro Person im Schnitt ausgegeben worden - ein starker Anstieg zum Vorjahr, so das Beratungsunternehmen.

E-Bikes als Verkaufsschlager

Als besonders lukrativ für den Sporthandel erwiesen sich dabei E-Bikes. Mehr als 300.000 Elektrofahrräder seien mittlerweile in Österreich im Einsatz, so RegioData. Laut den im Frühjahr veröffentlichten Zahlen des Verbands der Sportartikelerzeuger und Sportartikelausrüster Österreichs (VSSÖ) wurden allein 120.000 davon im vergangenen Jahr verkauft. Verlassen kann sich der Handel aber auch weiterhin auf Outdoorsportarten wie Klettern, Wandern und Skitouren - ein „anhaltender Dauerbrenner“, konstatiert RegioData.

Andere Branchen drängen in Markt

Der lukrative Markt ist nicht mehr allein in der Hand der Fachhändler. Nur rund 60 Prozent der Umsätze entfallen auf die klassischen Sportartikelgeschäfte. Andere Branchen wie der Lebensmitteleinzelhandel sind ebenfalls auf den Zug aufgesprungen. Vermehrt fließen die Einnahmen auch zu „Amazon und Co.“, so RegioData.

Das spiegelt sich auch in der steigenden Bedeutung des Onlinehandels wider. Fast ein Fünftel des Gesamtumsatzes im Sportartikelhandel stammt mittlerweile aus Onlineverkäufen. „Die meisten größeren stationären Händler der Branche verfügen bereits über Onlineshops“, schreibt die Beratungsfirma.

Tourismus ein wichtiger Faktor

Ein nicht unwesentlicher Faktor für den heimischen Sporthandel, spielt sich aber weiterhin nicht online ab: Wenn Touristinnen und Touristen in Österreich Sportartikel einkaufen, dann tun sie das in den Ladengeschäften. Auf 400 Millionen Euro schätzt RegioData den jährlichen Anteil des Tourismus am Sportartikelhandel ein. Im Winter spielen die Urlauberinnen und Urlauber dabei wenig überraschend eine weitaus größere Rolle spielt. Allein um die 200 Millionen Euro entfallen laut RegioData auf den Verleih von Skiern und anderen Wintersportgeräten.

Der klassische Sportartikelhandel wird dabei vor allem von drei großen Playern dominiert: Fast 30 Prozent entfallen auf die Intersport-Gruppe, die bereits seit Jahren auf ein Franchise-Modell setzt. Das Gleiche gilt für Sport 2000/Gigasport mit einem nur unwesentlich kleineren Marktanteil. Dahinter folgt mit nicht ganz 20 Prozent Hervis.

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