WKÖ: Schneefälle drücken auf Wintertourismus

Heftige und lang anhaltende Schneefälle ab Anfang Jänner machen dem Wintertourismus heuer zu schaffen. Hinzu komme der sehr späte Ostertermin im April, so die Branchensprecherin Petra Nocker-Schwarzenbacher.

Die österreichischen Beherbergungsbetriebe erlitten - nach einem sehr guten Start im November und recht zufriedenstellenden Buchungen im Dezember - gleich nach dem Jahresstart einen empfindlichen Dämpfer. „Betriebswirtschaftlich schließen wir den Winter auf alle Fälle mit einem Minus ab“, sagte die Obfrau der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) Nocker-Schwarzenbacher am Rande der weltweit größten Tourismusmesse ITB zur APA.

Minus zwischen vier und sechs Prozent

Bis nach Ostern beträgt der Umsatzrückgang in der laufenden Wintersaison 2018/19 (November bis April) gegenüber dem Vorjahr ihrer Einschätzung nach fünf Prozent. Derzeit lägen die Umsätze zwischen vier und sechs Prozent unter der Saison 2017/18.

„Mit 4. Jänner hat der Schneefall begonnen - er hatte eine große Intensität und wurde auch da und dort zum Problem“, formulierte sie vorsichtig. Viele Hotels und Restaurants blieben leer, da sie eingeschneit waren. „Am Ende des Jänners gab es Regionen, die ein Rückgang von zehn Prozent verzeichnen mussten“, räumte sie ein. Restaurants und Skihütten hätten im Jänner bis zu zwölf Schließtage gehabt. „Da war niemand.“ Es sei schwierig, die Einbußen wieder aufzuholen.

Zahlreiche Urlauber waren verunsichert. „Wir haben viele Telefonate geführt und letztlich sind wir mit einem Minus in den Februar gegangen, der dann wieder gut gebucht war“, berichtete die Branchensprecherin der Wirtschaftskammer.

Viele Betriebe schließen vor Ostern

„Der März wird die nächste Herausforderung - wir haben heute den Aschermittwoch“, so Nocker-Schwarzenbacher, die selbst ein Hotel in St. Johann im Pongau besitzt. Ostern ist erst Ende April. „Mitte März wird es für viele schwierig werden, weiter offen zu halten - wir werden es nicht schaffen, durch die Bank über Ostern zu öffnen“, erwartet sie. Die kleineren Skigebiete müssten schon davor zusperren und die Saison vorzeitig beenden, da sie sich die hohen Kosten für die Aufrechterhaltung des Betriebs nicht so lange leisten könnten, bis das Geschäft wieder anspringe.

Bei den touristischen Nächtigungen werden die heimischen Hotels und Pensionen den Angaben zufolge heuer bestenfalls mit „plus/minus Null“ bilanzieren, also die Zahlen der Vorjahressaison halten können. Zu Saisonstart war man noch von einem Nächtigungsplus für den Winter 2018/19 von zwei Prozent gegenüber dem schon sehr starken Vorjahr ausgegangen. Der Blick in die Zukunft ist da schon rosiger: „Für den Sommer schaut es gut aus - da sind wir wieder optimistisch“, so die Spartenobfrau.

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