Klimademos in ganz Österreich

In sieben Landeshauptstädten gehen am Freitag junge Leute bei einem Schulstreik auf die Straße, um im Rahmen der weltweiten Aktion „Fridays For Future“ für den Klimaschutz zu demonstrieren. Die größte Veranstaltung findet in Wien statt.

Bei der Polizei wurden bisher 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet, es wird jedoch damit gerechnet, dass mehr Menschen an den Protesten teilnehmen. Die Organisatoren konnten die Teilnehmerzahl am Donnerstag gegenüber der APA nicht abschätzen.

„Das ist wahnsinnig schwierig“, sagte Katharina Rogenhofer. Sie habe aber gehört, dass von einigen Schulen die gesamten Oberstufen kommen. Auch aus Niederösterreich, wo wie im Burgenland keine eigene Demo stattfindet, dürften Schüler nach Wien anreisen. Die Bildungsdirektion warnt allerdings vor möglichen Konsequenzen - mehr dazu in noe.ORF.at.

Kinder protestieren

APA/AFP/Roland Weihrauch

Schülerinnen und Schüler fordern für ihre Zukunft Maßnahmen jetzt

Die Demonstrantinnen und Demonstranten treffen einander zwischen 10.00 und 11.00 Uhr an fünf zentralen Punkten, und zwar Hamerlingplatz, Wien-Mitte, Schottentor, Karlsplatz und Mariahilfer Straße. Dann geht es zur Großkundgebung auf den Heldenplatz ab 13.00 Uhr. „Danach ziehen wir durch die Innenstadt, vorbei an zentralen politischen Punkten, die wir mit unserem Protest direkt ansprechen und zum Handeln auffordern“, hieß es seitens der Organistation. Das Ende ist für 15.00 Uhr geplant.

Schulen und Politik reagieren gemischt

In anderen Städten gibt es ebenfalls Aktionen: In Graz wird am Abend zu einem „Lichtermeer fürs Klima“ geladen. Auch in Linz streiken und marschieren Jugendliche ab 11.00 Uhr auf dem Hauptplatz für das Klima. Die Reaktionen aus der oberösterreichischen Politik fallen gemischt aus, Kritik am Schulschwänzen für das Klima kommt aus fast allen Lagern - mehr dazu in ooe.ORF.at.

In Kärnten sind gleich zwei Demonstrationen geplant: in Klagenfurt und in Villach. Dort unterstützen einige Schuldirektionen den Protest - mehr dazu in kaernten.ORF.at

An sich gibt es in Österreich kein Streikrecht für Schülerinnen und Schüler, es kann ihnen vom Klassenvorstand oder Direktor jedoch ein „Fernbleiben aus wichtigen Gründen“ erlaubt werden. Während ein Besuch der Klimademo in den Bildungsdirektionen in Wien, Niederösterreich, Salzburg und Vorarlberg jedenfalls als ungerechtfertigtes Fernbleiben gesehen wird, wollen die übrigen Bundesländer die Schulen entscheiden lassen. In Vorarlberg unterstützen jedoch einige Schuldirektoren die Demos - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Greta Thunberg startete Bewegung

Die Aktionen sind Teil einer internationalen Protestbewegung. Sie wurde von der schwedischen Schülerin Greta Thunberg ausgelöst, die im August 2018 damit begann, vor dem Parlament in Stockholm für einen stärkeren Einsatz Schwedens gegen den Klimawandel zu demonstrieren. Ihr „Schulstreik fürs Klima“ fand Tausende Nachahmer in aller Welt, die 16-Jährige selbst wurde zum Gesicht der internationalen Klimaschutzbewegung. Am Freitag soll das bisher größte Zeichen gesetzt werden.

Die 16-Jährige wurde unterdessen am Donnerstag für den Nobelpreis nominiert. Wie der norwegische Abgeordnete Freddy Andre Östvegard gegenüber der Nachrichtenagentur AFP berichtet, wurde der Antrag von ihm und zwei weiteren Personen kurz vor Fristablauf Ende Jänner eingebracht - mehr dazu in science.ORF.at.

Ein Vorbild ist Thunberg auch für Julia Zink aus dem burgenländischen Pinkafeld. Sie demonstriert nun jeden Freitag für den Klimaschutz vor Schulbeginn in Oberschützen - bisher noch einsam und alleine. An sich stehen ihre Kollegen und Kolleginnen aber hinter der jungen Aktivistin: „Julia sagt immer, man muss halt irgendwo anfangen. Und sie hat recht“, so Hannah Gyaky aus Bad Tatzmannsdorf - mehr dazu in burgenland.ORF.at.

Klimaforscher unterstützt Streiks

Der steirische Klimaforscher Gottfried Kirchengast vom Wegener-Institut unterstützt die Proteste und kritisiert die Bundesregierung, die keine ambitionierten Ziele habe - mehr dazu in steiermark.ORF.at. Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) kündigte am Freitag an, die Organisatoren von „Fridays For Future“ am Montag zu treffen.

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