Bilanz 2018: Mehr als 5,3 Mio. Lenker zu schnell

Insgesamt 5.317.980 Geschwindigkeitsüberschreitungen sind 2018 von der Bundespolizei festgestellt worden. Die Zahl der Anzeigen wegen Alkohol am Steuer ging leicht zurück, die wegen Drogeneinflusses stieg um 37,4 Prozent an

Bei den Rasern wurden 4,4 Millionen Überschreitungen mittels Radarmessungen entdeckt, rund 650.000 Fahrzeuglenker und Fahrzeuglenkerinnen wurden per Lasertechnik, weitere 280.000 von Zivilstreifen und über die österreichweit sieben Section-Control-Anlagen ertappt. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl leicht um 0,5 Prozent. Mit rund 300 Radargeräten überprüft die Exekutive die Geschwindigkeiten der Autofahrerinnen und Autofahrer.

Grafik zur Verkehrsüberwachung

Grafik: ORF.at; Quelle: Bundesministerium für Inneres

Niedrigste Zahl an Verkehrstoten seit 1950

„Bei Kontrollen geht es um die Wirkungsorientierung. Diese Vorgabe haben wir weiterhin ins Bewusstsein gerückt“, wird Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) in einer übermittelten Stellungnahme zitiert. Durch punktgenaue Maßnahmen sollten „rücksichtslose und verantwortungslose Lenker zum Schutz der übrigen Verkehrsteilnehmer aus dem Verkehr gezogen werden“, hieß es weiter. Die Straßen in Österreich sollen durch die Maßnahmen noch sicherer gemacht werden.

Schon jetzt gilt das Jahr 2018 laut Daten aus dem Ministerium als das sicherste seit Beginn der Aufzeichnungen 1959. Im Vorjahr verunglückten auf Österreichs Straßen nach vorläufigen Zahlen 400 Menschen tödlich. „Jeder Tote ist einer zu viel, und unser Ziel muss es sein, diese Zahl weiter zu verringern. Ein Mix aus guter Fahrausbildung, Bewusstseinsbildung und Kontrollen hilft uns dabei, dieses Ziel auch zu erreichen“, wird Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) zitiert, der sich bei der Exekutive und beim Innenminister bedankt.

Anzeigen wegen Drogeneinflusses gestiegen

In 109.218 Fällen wurde von der Polizei festgestellt, dass der vorgeschriebene Sicherheitsabstand beim Hintereinanderfahren zu gering war, das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber 2017 (85.954). Hingegen geht die Zahl der Anzeigen wegen Alkohol am Steuer leicht zurück. Insgesamt 1.741.992 Alkomat- und Alkovortests wurden 2018 durchgeführt, bei denen 28.067 Anzeigen wegen Alkohol am Steuer ausgestellt wurden. 2017 waren es noch 28.109 Anzeigen.

Grafik zur Verkehrsüberwachung

Grafik: ORF.at; Quelle: Bundesministerium für Inneres

Im vergangenen Jahr wurden außerdem 3.011 Fahrzeuglenker und -lenkerinnen wegen Fahren unter Drogeneinfluss angezeigt, eine Zunahme um 37,4 Prozent (2017: 2.192). Laut Innenministerium ist der Anstieg auch auf eine verbesserte Ausbildung von Exekutivbediensteten zurückzuführen. Konkret handelt es sich dabei um Speichelvortestgeräte zur Erkennung von potenziellen Drogenlenkern im Straßenverkehr.

Anstieg bei Übertretung der Gurtenpflicht

Einen Anstieg von 0,9 Prozent gab es auch bei Übertretungen der Gurtenpflicht (2018: 102.941), ebenso wegen Telefonierens am Steuer, hier gab es um 1,5 Prozent mehr Strafen (115.470). Ein Anstieg ist auch bei der Zahl der Beanstandungen wegen mangelnder Kindersicherung zu verzeichnen: 6.769 Anzeigen, die auch eine Vormerkung im Vormerksystem zur Folge haben, sind um 14,4 Prozent mehr als im Vorjahr.

Grafik zur Verkehrsüberwachung

Grafik: ORF.at; Quelle: Bundesministerium für Inneres

Im Schwerverkehrsbereich wurden um rund zwei Prozent weniger Anzeigen und Organmandate nach dem Kraftfahrgesetz bei Kontrollen von Lkws und Bussen erstattet - insgesamt 287.237 (2017: 293.523). Der Hauptanteil davon betraf die Nichteinhaltung der gesetzlichen Lenk- und Ruhezeitvorgaben im gewerblichen Güter- und Personenverkehr (135.787), gefolgt von technischen Fahrzeugmängeln an Karosserie, Bremsen und Reifen (71.672), Überladungen (39.208) und mangelnde Ladungssicherung (7.012). Insgesamt durften 31.257 Lkws und Busse wegen schwerwiegender Verstöße oder Mängel bzw. wegen „Gefahr im Verzuge“ nicht weiterfahren (2017: 31.825).

Auf dem Gefahrgutsektor wurden von der Exekutive im Jahr 2018 in ganz Österreich 11.011 Gefahrguttransporte kontrolliert (2012: 11.065). Bei 3.419 Beförderungseinheiten (2012: 3.628) wurden 14.492 Verstöße gegen die ADR-Vorschriften (Europäisches Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße, Anm.) festgestellt. 738 davon mussten wegen schwerer Mängel nach den Bestimmungen des Gefahrgutbeförderungsgesetzes stillgelegt werden (2017: 724).

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