13 Prozent Mietsteigerung in fünf Jahren

Kein Ende der steigenden Wohnkosten in Österreich in Sicht: In den vergangenen fünf Jahren erhöhten sich die Mieten um 13 Prozent, so die Statistik Austria. Die Kaufpreise für Wohnungen und Häuser stiegen gleich um 25,5 Prozent, allein 2018 um 4,7 Prozent.

Im österreichweiten Schnitt kostete eine Hauptmietwohnung im abgelaufenen Jahr 7,8 Euro pro Quadratmeter und Monat - 2,1 Euro davon entfielen auf die Betriebskosten. Am teuersten sind Salzburg (9,2 Euro), Vorarlberg (9,0 Euro) und Tirol (8,7 Euro). Erst dahinter folgt Wien mit im Schnitt 8,3 Euro, geht aus dem Bericht „Wohnen 2018“ hervor, den die Statistik Austria am Mittwoch präsentierte.

Am billigsten wohnt man im Burgenland (5,9 Euro) und in Kärnten (6,2 Euro). Bei Neuvermietungen sind im bundesweiten Schnitt 9,2 Euro pro Quadratmeter zu bezahlen, im privaten Bereich kostete eine Wohnung 2018 durchschnittlich 10,2 Euro pro Quadratmeter und Monat.

Niedriges Niveau im internationalen Vergleich

„Insbesondere in den Ballungsräumen haben wir aber noch ein relativ niedriges Preisniveau im internationalen Vergleich“, sagte der Generaldirektor der Statistik Austria, Konrad Pesendorfer. Und das, obwohl sich die Immobilien in Österreich im Fünfjahreszeitraum im Schnitt wesentlich kräftiger verteuerten als in der EU (plus 22,7 Prozent) bzw. im Euroraum (plus 20,8 Prozent).

Das dürfte auch dem dominierenden Anteil (57 Prozent) an geförderten Wohnungen in Österreich geschuldet sein. Von den rund 1,7 Millionen Hauptmietwohnungen, die es hierzulande gibt, entfallen 40 Prozent auf Genossenschaftswohnungen und 17 Prozent auf Gemeindewohnungen - in Wien sind 29 Prozent der knapp 700.000 Wohnungen von der Gemeinde und 28 Prozent von einer Genossenschaft.

43 Prozent mieten

Die Mietquote in Österreich beträgt 43 Prozent - in den Ballungsräumen ist sie höher als im ländlichen Raum. In Wien etwa wohnen 78 Prozent in Miete, im Burgenland sind es nur 19 Prozent.

Doch auch die Mieten in den österreichischen Genossenschaftswohnungen zogen im Fünfjahreszeitraum um 13 Prozent an, in den Gemeindewohnungen waren es acht Prozent - freilich von einem weitaus geringeren Niveau aus als im privaten Bereich. Dort verteuerten sich die Mieten im Untersuchungszeitraum trotz der ohnehin schon höheren Preise am stärksten (plus 14 Prozent).

Befristete Mietverträge weiter im Trend

Ein weiterer Trend - neben den spürbaren Preisanstiegen - ist die deutliche Tendenz zu befristeten Mietverträgen, vor allem am privaten Wohnungsmarkt, sobald eine Wohnung neu vermietet wird, der immer stärker zunimmt. Zwischen 2008 und 2018 erhöhte sich der Anteil der befristeten Mietverträge im privaten Bereich von 30,2 auf 45,8 Prozent, über alle Segmente hinweg stieg dieser von 14,5 auf 22,7 Prozent.

Die Statistik-Austria-Daten basieren für die Mieten auf der Mikrozensus-Wohnungserhebung, bei der pro Quartal rund 20.000 Haushalte befragt werden. Die Grundlage für den Häuserpreisindex, der Häuser und Wohnungen umfasst, bilden die Kaufpreise, die den Eintragungen im Grundbuch entnommen werden.

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