EU-Wahl: ÖVP und FPÖ erfreut, SPÖ enttäuscht

Nach dem deutlichen Zugewinn für die ÖVP bei der EU-Wahl und den Verlusten für SPÖ und FPÖ sind die Reaktionen entsprechend gemischt. Erfreut ist etwa Tirols Landeschef Günther Platter (ÖVP), Peter Kaiser (SPÖ) in Kärnten ist „enttäuscht“.

Die ÖVP habe ein „hervorragendes“ Ergebnis erzielt, so Platter, der darin auch eine Reaktion auf die jüngsten Ereignisse um das „Ibiza-Video“ sieht. Das Ergebnis sei der starken Mobilisierung durch die Partei zu verdanken. Für den Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer ist SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner „ohne Zweifel“ die Richtige an der Spitze der Sozialdemokraten. Trotzdem müsse man sich die Frage stellen, wo die Schwachstellen liegen.

Laut FPÖ-Tirol-Obmann Markus Abwerzger ist das Ergebnis eine „Topausgangsposition“ für die kommende Wahl zum Nationalrat. Das Comeback der Grünen sei „eindrucksvoll“ gelungen, damit habe wohl niemand gerechnet, meint Spitzenkandidat Michael Mingler. Dass es gelungen sei , einen Rechtsruck zu verhindern, wertet Spitzenkandidat Johannes Margreiter von NEOS auch als Wahlerfolg - mehr dazu in tirol.ORF.at.

Kaiser sieht falsche Entwicklung

Für Kaiser ist das Abschneiden der SPÖ „schmerzhaft“ und schwer nachvollziehbar. Die Ereignisse um das „Ibiza-Video“ hätten sich letztlich „völlig anders“ als erwartet zu einer Nationalrats- und Bundeskanzlerdebatte entwickelt.

ÖVP-Obmann Martin Gruber wertet das Ergebnis als „Erdrutschsieg“ für die ÖVP und Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und als „klare Antwort“ der Wählerinnen und Wähler. FPÖ-Landesparteiobmann Gernot Darmann sieht den Beweis, dass die „Schmuddelkampagne“ der letzten Tage gegen die FPÖ nicht gezogen habe - mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Doskozil: „Kein Ruhmesblatt“

Deutlich enttäuscht ist auch der burgenländische Landeschef Hans Peter Doskozil (SPÖ): Das bundesweite Ergebnis sei „mit Sicherheit kein Ruhmesblatt für die Sozialdemokratie“. Die ÖVP sieht darin ein „starkes demokratisches Zeichen für Europa“, aber auch für Kurz, so ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner.

Der Verlust sei schmerzlich, aber überschaubar - ein „erhobener Zeigefinger der Wählerinnen und Wähler“, meint FPÖ-Landesrat Alexander Petschnig. Die Landeschefin der Grünen im Burgenland, Regina Petrik, sieht im guten Abschneiden der Grünen auch ein politisches Stimmungsbild - mehr dazu in burgenland.ORF.at.

Schützenhöfer „sehr zufrieden“

Zufrieden ist auch der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) - und erleichtert, „nach den Turbulenzen der letzten Tage“. Weniger glücklich ist der steirische SPÖ-Chef Michael Schickhofer, der das Ergebnis für die SPÖ durch die Ereignisse belastet sieht: „Es gibt nichts zu deuteln - die Sozialdemokratie hätte sich ein besseres Ergebnis erwartet.“

Der steirische FPÖ-Chef Mario Kunasek ist „sehr zufrieden“, wenn auch mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Die Grünen seien wieder da, so Landtagsspitzenkandidatin Sandra Krautwaschl. Auch beim steirischen NEOS-Chef Niko Swatek ist die Freude groß - mehr dazu in steiermark.ORF.at.

SPÖ hofft auf starkes Wien-Ergebnis

Wiens Bürgermeister und Landesparteiobmann Michael Ludwig (SPÖ) erwartet sich bessere Ergebnisse in Wien als auf Bundesebene, er vertraue auf seine Erfahrungen in der Bevölkerung in den vergangenen Tagen. FPÖ-Landesparteisekretär Michael Stumpf sieht die FPÖ in ihrer Arbeit bestärkt.

Für den nicht amtsführenden Stadtrat Markus Wölbitsch (ÖVP) ist das Wahlergebnis Rückenwind für den Kanzler. Eine klare Stärkung sieht NEOS-Wien-Chef Christoph Wiederkehr, und die designierte Wiener Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) meint, die Grünen hätten mit einem inhaltlichen Wahlkampf gepunktet - mehr dazu in wien.ORF.at.

„Stärkung der politischen Mitte“

Eine „Stärkung der politischen Mitte und der Stabilität“ und einen „Vertrauensbeweis“ Kurz, sieht Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) - mehr dazu in noe.ORF.at. Die Dynamik nach dem „Ibiza-Skandal“ habe vor allem der ÖVP gedient, so SPÖ-Landesparteichef Franz Schnabl. Davor wäre Platz eins durchaus möglich gewesen, ist Schnabl überzeugt.

Nach den innenpolitischen Turbulenzen um die „Ibiza-Affäre“ ist FPÖ-Landesparteiobmann Udo Landbauer für das FPÖ-Ergebnis dankbar, die FPÖ sei im Vergleich zur EU-Wahl 2015 stabil geblieben. Die grüne Landessprecherin Helga Krismer sieht im Ergebnis den Wunsch nach Kontrolle. Eine „solide“ Entwicklung sieht NEOS-Landessprecherin Indra Collini - mehr dazu in noe.ORF.at.

„Klares Votum für Stabilität“

Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) sieht ein „klares Votum für Stabilität und Staatsverantwortung“ und „eine Richtungsentscheidung zugunsten von Anstand, Moral und Verlässlichkeit“. Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) bedankte sich bei den Wählern, dass man in „stürmischen Zeiten“ auf sie bauen könne, teilte er schriftlich mit.

Die Landesvorsitzende der SPÖ, Birgit Gerstorfer, hätte sich laut eigener Aussage ein besseres Ergebnis erwartet, warum die SPÖ nicht vom „Ibiza-Skandal“ profitieren konnte, müsse man „gut analysieren". Freude herrscht bei den oberösterreichischen Grünen, die sich auf ein Comeback zusteuern sehen - mehr dazu in ooe.ORF.at.

„Fulminanter“ Erfolg für Grüne

Das Ergebnis habe man sich nicht erwartet, zeigt sich der ÖVP-Klubobmann in Vorarlberg, Roland Frühstück, laut einer ersten Reaktion sehr erfreut. SPÖ-Landesparteivorsitzender Martin Staudinger geht davon aus, dass die Sozialdemokraten in Vorarlberg ein besseres Ergebnis als im Bundesschnitt erreichen. FPÖ-Landesparteiobmann Christof Bitschi ist wie seine Parteikollegen erfreut und sieht darin einen Erfolg der Funktionäre.

Von einem „fulminanten“ Erfolg für seine Partei spricht auch Grünen-Landessprecher Johannes Rauch. NEOS-Landessprecherin Sabine Scheffknecht sieht ein tolles Zeichen und Rückenwind für die Landtagswahl im Herbst - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.