Kinder einer Betreuungsgruppe in Wien
APA/Herbert Neubauer
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Chronik

Rekordwert bei Kinderbetreuung

Die Zahl der Krippenkinder hat einen Rekordwert erreicht. Bereits jedes vierte Kind (26,5 Prozent), das jünger als drei Jahre ist, ist in einer Betreuungseinrichtung untergebracht. Das ergeben aktuelle Zahlen der Statistik Austria.

Insgesamt haben im abgelaufenen Kindergartenjahr 309.787 Kinder eine Betreuungseinrichtung besucht – davon 69.699 unter Dreijährige. Seit Abschluss der ersten Bund-Länder-Vereinbarung über die Förderung des Kindergartenausbaus im Jahr 2008 hat sich die Zahl der betreuten Kinder in dieser Altersklasse damit mehr als verdoppelt, denn 2008 waren es erst 32.797.

Höchste Betreuungsquote in Wien

Besonders hoch ist die Betreuungsquote traditionell in Wien, wo 44 Prozent der unter Dreijährigen einen Kindergarten besuchen. Im Burgenland ist es fast ein Drittel (32,5 Prozent). In Vorarlberg (27,4 Prozent), Tirol (25,5 Prozent) und Niederösterreich (24,6 Prozent) besucht fast ein Viertel der unter Dreijährigen eine Betreuungseinrichtung.

Grafik zur Kinderbetreuung
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Statistik Austria

In Kärnten (22,6 Prozent) und Salzburg (20,4 Prozent) sind es entsprechend weniger. Schlusslichter sind Oberösterreich (16,5 Prozent) und die Steiermark (15,6 Prozent), obwohl sich die Zahl der betreuten Kinder auch in diesen Bundesländern in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt hat.

93,7 Prozent bei Drei- bis Fünfjährigen

Deutlich höher ist die Betreuungsquote bei Kindern im typischen Kindergartenalter. 240.088 der Drei- bis Fünfjährigen besuchten ein Kindertagesheim bzw. als vorzeitig Eingeschulte bereits eine Schule – um 28.006 mehr als noch vor zehn Jahren (plus 13,2 Prozent). Das stellt auch in dieser Altersklasse einen neuen Höchststand dar.

Grafik zur Kinderbetreuung
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Statistik Austria

Aktuell liegt die kombinierte Betreuungsquote der Drei- bis Fünfjährigen österreichweit bei 93,7 Prozent (2008/09: 87,3 Prozent). Die höchsten Werte weisen dabei das Burgenland mit 97,5 Prozent und Niederösterreich mit 97,3 Prozent auf, relativ deutlich unter dem Österreich-Durchschnitt liegen hingegen Kärnten (88,4 Prozent) und die Steiermark (88,5 Prozent).

Fast 9.300 Betreuungseinrichtungen

2017/18 gab es 9.297 institutionelle Kinderbetreuungseinrichtungen (ohne Saisontagesheime). Davon sind 4.570 Kindergärten, 2.121 Kinderkrippen und Kleinkindbetreuungseinrichtungen, 1.039 Horte und 1.567 altersgemischte Betreuungseinrichtungen. Bei 55,4 Prozent der Kindertagesheime sind öffentliche Gebietskörperschaften (Bund, Länder, Gemeinden) für die Erhaltung zuständig.

Während bei den Kindergärten knapp drei Viertel (71,2 Prozent) von öffentlichen Gebietskörperschaften (Bund, Länder, Gemeinden) erhalten werden, sind bei Krippen und Kleinkindbetreuungseinrichtungen und altersgemischten Betreuungseinrichtungen die Mehrheit in privater Trägerschaft. Ein durchschnittliches Kindertagesheim hat 21,4 Betriebstage pro Jahr geschlossen. Im Bundesländervergleich verzeichnet das Burgenland die meisten geschlossenen Betriebstage pro Jahr (36,1), Wien die wenigsten (5,1).

Meist ab 7.30 Uhr geöffnet

Beim Beginn der Öffnungszeiten zeigt sich, dass mehr als 85 Prozent der Krippen und Kleinkindbetreuungseinrichtungen bzw. der Kindergärten im Durchschnitt bereits vor 7.30 Uhr für die Kinderbetreuung zur Verfügung stehen. Die Hälfte der Krippen und Kleinkindbetreuungseinrichtungen und acht von zehn Horten haben bis mindestens 17.00 Uhr geöffnet. Bei den Kindergärten sperrt mehr als ein Fünftel vor 14.00 Uhr zu, während jeder Dritte bis mindestens 17.00 Uhr geöffnet hat. Vier von zehn Kindertagesheimen bieten für zehn und mehr Stunden Kinderbetreuung an.