Der Trend zum Arbeiten ist deutlich gestiegen: 2017, als die Studie zuletzt durchgeführt wurde, gaben 56 Prozent der Berufstätigen an, auch in der Pension weiterarbeiten zu wollen (2019: 66 Prozent). Ausschlaggebend sei dabei für die Befragten nicht, dass sie sich das Leben sonst nicht leisten könnten, sondern es gehe mehr um das Selbstwertgefühl, sagte Leopold Stieger von der Plattform seniors4success bei der Präsentation der Studie.
Vorfreude überwiegt
Für die Umfrage, die vom Institut Telemark Marketing im Auftrag von seniors4success durchgeführt wurde, wurden zwischen März und Juni 2019 500 Personen ab 45 Jahren befragt. Über 80 Prozent der über 45-Jährigen machen sich bereits Gedanken darüber, wie sie ihr Leben in der Pension verbringen wollen. Dabei überwiegt die Vorfreude auf die Pension (54 Prozent), Angst haben rund sieben Prozent.
Derzeit arbeitet laut der Befragung die Hälfte der Pensionistinnen und Pensionisten ehrenamtlich, 26 Prozent arbeiten bezahlt, 20 Prozent betreuen Familienangehörige, und sechs Prozent studieren. 22 Prozent gaben an, nicht zu arbeiten. Die Zuverdienstgrenze von 446,81 Euro monatlich für Personen in vorzeitiger Alterspension wird von einem großen Teil der Pensionistinnen und Pensionisten (45 Prozent) abgelehnt, 29 Prozent befürworten sie.
Männer mit 61,3, Frauen mit 59,3 in Pension
Das ideale Pensionsantrittsalter liegt aus Sicht der Frauen bei 60 Jahren, aus Sicht der Männer bei 63 Jahren. Das liegt etwas über dem tatsächlichen Antrittsalter: Im Vorjahr gingen in Österreich Männer durchschnittlich mit 61,3 Jahren in Pension, Frauen mit 59,3 Jahren. Knapp die Hälfte befürwortete die Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalters, 26 Prozent hatten keine Meinung dazu, und weitere 25 Prozent lehnten sie ab. Beim gesetzlichen Pensionsantrittsalter waren nur 39 Prozent für eine Anhebung.
Von der Bundesregierung erwarten sich die Befragten vor allem die volle Angleichung der Pensionssysteme, wirksame Maßnahmen zur Vermeidung von Altersarmut von teilzeitbeschäftigten Frauen sowie eine spürbare Erhöhung der Mindestpension.