Rudolf Hundstorfer 2016
APA/Herbert P. Oczeret
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Inland

Trauer und Bestürzung über Hundstorfers Tod

Der frühere Sozialminister und ÖGB-Präsident Rudolf Hundstorfer (SPÖ) ist unerwartet im Alter von 67 Jahren gestorben. Trauerbekundungen reichten von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Kanzlerin Brigitte Bierlein über die eigene Partei und die Gewerkschaft bis zu den Vertretern aller politischen Lager.

Van der Bellen sprach von Hundstorfer als einem Menschen, „mit dem ich jeden Austausch sehr geschätzt habe, auch während unserer gemeinsamen Kandidatur zur Präsidentschaft“. Er habe öffentliche Funktionen immer mit höchster Kompetenz und großer sozialer Verantwortung wahrgenommen, so Van der Bellen, der Hundstorfer gleichzeitig als einen umgänglichen und heiteren Menschen bezeichnete, der mit allen reden konnte.

Der verstorbene Sozialminister habe „über Jahrzehnte auf Landes- und Bundesebene in verschiedenen öffentlichen Funktionen den Ausgleich ins Zentrum seiner Tätigkeit gestellt und im Sinne der Sozialpartnerschaft das Miteinander gestärkt“, sagte Kanzlerin Bierlein. Sozialministerin Brigitte Zarfl ehrte Hundstorfer als „einen der profiliertesten Sozialpolitiker der Zweiten Republik“.

„Jahrzehnte für die Stadt gewirkt“

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) sprach sein Mitleid insbesondere Hundstorfers Familie aus. Im ORF-Wien-Interview betonte er weiters, dass Wien mit Hundstorfer einen „umtriebigen Politiker verliert, der für die Stadt über viele Jahrzehnte gewirkt hat“ – mehr dazu in wien.ORF.at.

Auch Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) zeigte sich vom Tod „sehr betroffen“. Er habe „Rudi Hundstorfer wirklich als verlässlichen Partner in der Politik, aber auch menschlich als verlässlichen Freund kennengelernt“ – mehr dazu in burgenland.ORF.at.

„Sein Wort wurde gehört“

„Sein Wort wurde gehört und seine Meinung wurde geschätzt“, sagte Niederösterreichs Landeshauptfrau Mikl-Leitner (ÖVP). Sie erinnerte an die gute Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Sozialminister: „Dabei war er kein Mann der lauten, aber ein Mann der klaren Worte, der immer auch das gemeinsame Ganze in den Vordergrund stellte“ – mehr dazu in noe.ORF.at.

„Die Sozialdemokratie und ganz Österreich verlieren eine Persönlichkeit, die stets den Zusammenhalt in den Vordergrund gestellt hat“, heißt es zudem vom steirischen Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer (SPÖ).

Digitales Kondolenzbuch eingerichtet

Die Bestattung Wien hat für Hundstorfer ein digitales Kondolenzbuch online gestellt. Die Einträge sollen gesammelt und der Familie des Verstorbenen nach Abschluss der Trauerfeierlichkeiten in Buchform übergeben werden. Ein Termin für die Trauerfeierlichkeiten steht indes noch nicht fest.

Hundstorfer starb am Dienstag überraschend im 68. Lebensjahr. Dem Vernehmen nach befand sich Hundstorfer gerade auf Urlaub in Kroatien. Laut „Kurier“ erlitt Hundstorfer einen Herzinfarkt. Die SPÖ Wien gab in einer Aussendung Hundstorfers Ableben bekannt und würdigte diesen für seine Verdienste als Gewerkschafter und Sozialminister – mehr dazu in news.ORF.at.