Österreicher spenden heuer erstmals 700 Mio.

In Österreich wird im Jahr 2019 doppelt so viel Geld wie noch vor zehn Jahren gespendet – erstmals kommen laut Prognosen insgesamt 700 Millionen Euro zusammen. Am liebsten spenden die Österreicher für Kinder und Tiere.

Die höheren Summen werden dabei in Salzburg, Tirol und Vorarlberg gespendet, wo es durchschnittlich 124 Euro pro Spender im Jahr sind. Dagegen spenden in Wien mit 71 Prozent die meisten Menschen, während es in Niederösterreich und im Burgenland nur 57 Prozent sind.

Im europaweiten Vergleich liegt Österreich mit rund 78 Euro jährlich pro Einwohner im Mittelfeld, hieß es am Mittwoch bei einer Pressekonferenz des Fundraising Verbands Austria (FVA) in Wien. In Deutschland werde pro Kopf etwa doppelt so viel gespendet, in der Schweiz gar dreimal so viel.

Grafik zum Spenden
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Fundraising Verband

Pro Einwohner gesehen sind die Briten in Europa am spendenfreudigsten, wo über 250 Euro gegeben werden. In Bulgarien sind es 26 Euro, in Russland knapp 14 Euro. „Aus unserer Sicht ist Spenden ein Teil des gesellschaftlichen Zusammenhalts“, sagte Günther Lutschinger, Geschäftsführer des FVA.

Wissen, wo die Spende hilft

Wofür in Österreich gespendet wird und aus welchen Beweggründen, ist unterschiedlich. „Besonders starke Motive sind das Wissen darüber, wofür eine Organisation eintritt und ob mein Betrag zielgerichtet verwendet wird“, sagte Studienautor Bernhard Hofer, Geschäftsführer von Public Opinion. Rund 27 Prozent der Spenden fließen an Kinder, und 22 Prozent gehen an Tiere.

Jakob Maierhofer-Wieser, Geschäftsführer der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, hob die Sternsinger hervor, die die Bevölkerung jedes Jahr zu großzügigen Spenden bewegen würden. Mehr als einer Million Menschen könne mit dem Geld, das die Sternsinger sammeln, geholfen werden.

Start für „Licht ins Dunkel“

Am ersten Advent läutet eine Liveshow mit Barbara Stöckl und Peter Resetarits die diesjährige Kampagne für „Licht ins Dunkel“ ein. Unter anderen werden bei dem Rückblick auf 46 Jahre „Licht ins Dunkel“ auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen und ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz erwartet.

Eine weitere Möglichkeit zum Spenden bietet der „Giving Tuesday“ am 3. Dezember, den es heuer erstmals in größerem Rahmen in Österreich geben soll. Schon seit einigen Jahren gilt dieser Tag als Gegenbewegung zur „Cyber Week“, in der durch Angebote große Mengen an Produkten verkauft werden sollen.