Außenansicht des Genossenschafts-Ladens
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Einkaufsalternativen

Von Food-Coops bis zur Genossenschaft

Wer auf dem Land lebt – und das abseits größerer Gemeinden – weiß: Einkaufen gehen heißt sehr oft das Gegenteil, nämlich ins Auto steigen und einige Kilometer bis zum nächstgelegenen Supermarkt fahren. Vielerorts gibt es aber Initiativen, ob von Einzelnen, Vereinen oder Gemeinden, um die Nahversorgung zu verbessern.

In manchen Gemeinden wird die Bevölkerung initiativ. So sollte etwa in der oberösterreichischen 1.600-Einwohner-Gemeinde Losenstein der Greißler zugesperrt werden. Doch eine Initiative von Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohnern rettete den Laden: Um’s Egg heißt es nun und wird als Genossenschaft geführt. Viele arbeiten mit und engagieren sich aktiv.

Das 1. Ennstaler Genossenschaftsgeschäft ist für alle dreimal täglich geöffnet, Genossenschaftsmitglieder können sieben Tage die Woche und wochentags bis 21.00 Uhr einkaufen. In Losenstein ist man positiver Dinge und denkt, dass das Modell zum Vorbild für andere Gemeinden werden könnte – mehr dazu in ooe.ORF.at.

Einkaufsgenossenschaften haben in Oberösterreich mehr als Tradition – der Konsum, zeitweilig eine der größten heimischen Supermarktketten, hat seine historischen Wurzeln im Salzkammergut.

Container
Margot Drobits, ORF Burgenland
Ein anderes Konzept findet sich in Eisenstadt: Dort gibt es einen Selbstbedienungscontainer – gleich beim Einkaufszentrum

Food-Coops auf dem Land

Dazu kommen die Food-Coops – also Einkaufsgemeinschaften, die es auf dem Land genauso gibt wie in den Städten. Im oberösterreichischen Innviertel beispielsweise wurde rund um Reichersberg etwa vor mehr als einem Jahr die Food-Coop sINNkistl gegründet.

Eine der Initiatorinnen, die gebürtige Niederösterreicherin Sonja Glatzel, sagte gegenüber der Regionalzeitung „Mein Bezirk“, dass ihr nicht nur gute Lebensmittel für ihre Kinder wichtig seien. Der Verein sei auch eine gute Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Und fügte hinzu: „Ich finde den Austausch untereinander sehr spannend, man merkt, wie viele interessante Leute auch am Land leben.“

Automat statt Herumfahren

Darüber hinaus gibt es zahlreiche privatwirtschaftliche Initiativen. Ein Stand vor dem eigenen Haus oder bei der nächstgelegenen Straße, wo Saisonales wie Obst oder Kürbisse angeboten werden, und fahrende Geschäfte wie Fleischer und Bäcker – diese Klassiker der Nahversorgung werden zusehends durch Alternativen abgelöst oder existieren nebeneinander. Neben lokalen Märkten sind vor allem Automaten und Selbstbedienungsshops bei Direktvermarktern selbst beliebt. Denn sie müssen selbst dann nicht mehr quasi rund um die Uhr bereit sein, wie beim Ab-Hof-Verkauf.

Nicht zuletzt nützen Fleischer – neben Onlineshop – Automaten als Vertriebsweg. So gibt es etwa seit dem Frühjahr in Horn im Waldviertel Würstel und Fleisch aus dem Automaten – mehr dazu in noe.ORF.at. Etwas südlich davon in Allentsteig ging ein Knödelautomat in Betrieb – mehr dazu in noe.ORF.at.

Nahversorgung und Lieferservice

In der 1.500-Einwohner-Gemeinde Krispl-Gaißau im Salzburger Tennengau beliefern Bergbauern einen Selbstbedienungsmarkt. Neben den eigenen Produkten gibt es auch Grundnahrungsmittel wie Zucker und Öl. Für ältere Menschen gibt es auch ein Lieferservice – mehr dazu in salzburg.ORF.at.