Wirtschaft

RH veröffentlichte Gehälter im Kulturbetrieb

Der Rechnungshof (RH) hat sich für den aktuellen Einkommenbericht erneut die Durchschnittsgehälter in Unternehmem und Einrichtungen des Bundes angesehen. Ein Ergebnis: Auch im Kulturbetrieb sind die Saläre teils stolz, einige sind nicht weit entfernt vom Gehalt des Bundeskanzlers in den letzten zwei Jahren.

Dieses belief sich laut dem Bericht auf exakt 306.451,60 Euro, erst für Ex-Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ), danach seinen Nachfolger Sebastian Kurz (ÖVP). Einige Kulturmanagerinnen und Kulturmanager des Landes kommen zwar in die Nähe dieser Dimension, die meisten halten einen gewissen Respektabstand. Jedenfalls gab es im letzten Jahr auch einige stolze Gehaltssprünge.

Mehr als ein Kanzlergehalt erhielt im letzten Jahr nur die Direktorin des Kunsthistorischen Museums Wien (KHM), Sabine Haag, mit 311.900 Euro. 2017 waren es noch 293.400 Euro gewesen. Ihr kaufmännischer Geschäftsführer Paul Frey kam auf 223.600 Euro im letzten Jahr. Auf Platz zwei folgt Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder, dessen Gehalt 2017 mit 286.600 Euro und letztes Jahr 292.600 Euro betrug. Einen Spitzenplatz belegt auch Johanna Rachinger als Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB). Sie verdiente laut dem Bericht 272.900 bzw. 275.500 Euro.

Staatsoper, Technisches Museum, MAK

Wieviel der scheidende Staatsoperndirektor Dominique Meyer genau verdiente, geht aus dem anonymisierten Bericht nicht hervor. Da ihm mit Thomas W. Platzer ein männlicher Kollege als kaufmännischer Leiter zur Seite steht, wurde im Bericht nur ein Durchschnittsgehalt der beiden bekannt gegeben. Dieses belief sich 2017 auf 244.200 Euro, 2018 waren es 248.500 Euro.

Ähnlich im Technischen Museum, wo Gabriele Zuna-Kratky mit Karin Skarek ab 1. Juni 2017 eine kaufmännische Direktorin zur Seite gestellt wurde: Das erklärt wohl auch, warum das jeweilige Durchschnittsgehalt von 2017 (157.100 Euro) auf 213.400 Euro im Jahr 2018 anstieg. Zum Vergleich: 2016 kam Zuna-Kratky allein auf 303.500 Euro und war somit die Spitzenreiterin unter ihren Kollegen.

Einen Gehaltssprung von 227.200 Euro im Jahr 2017 auf 232.500 Euro im Jahr 2018 machte auch MAK-Generaldirektor Christoph Thun-Hohenstein. Von 202.600 Euro auf 217.400 Euro stieg das Jahreseinkommen von Belvedere-Generaldirektorin Stella Rollig. An der Spitze des Naturhistorischen Museums verdienten Christian Köberl und sein Geschäftsführer jeweils durchschnittlich 204.100 Euro 2017 und 209.400 Euro im Jahr 2018.

Volksoper und Festspiele

Zwei Männer stehen mit Robert Meyer auf der künstlerischen und Christoph Ladstätter auf der kaufmännischen Seite an der Spitze der Volksoper. Die jeweiligen Durchschnittsgehälter betrugen dabei 190.400 Euro im Jahr 2017, im Jahr darauf waren es 193.600 Euro. Im mumok – Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig stehen zwei Frauen an der Spitze, weswegen das Gehalt der künstlerischen Direktorin Karola Kraus nicht separat ausgewiesen wurde. Durchschnittlich erhielten sie und ihre wirtschaftliche Geschäftsführerin Cornelia Lamprechter 167.900 Euro (2017) beziehungsweise im Jahr darauf 171.600 Euro.

Bleiben die beiden großen Sommerfestspiele: In Salzburg besteht der Vorstand aus Markus Hinterhäuser als Intendant, Helga Rabl-Stadler als Präsidentin und Lukas Crepaz als kaufmännischem Geschäftsführer. Rabl-Stadler erhielt 2017 212.700 Euro und 2018 218.300 Euro, bei den Männern waren es durchschnittlich 235.100 Euro (2017) beziehungsweise 226.900 Euro im Jahr darauf. Bei den Bregenzer Festspielen legte die künstlerische Leiterin Elisabeth Sobotka von 2017 (194.800 Euro) auf 2018 ordentlich zu und verdiente 211.700 Euro.