Statue von Pallas Athene vor dem Parlament in Wien im Gegenlicht
ORF.at/Zita Klimek
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Politik

Frauenanteil in Politik leicht gestiegen

Von halbe-halbe sind fast alle Ebenen zwar noch weit entfernt, insgesamt hat sich der Frauenanteil in der heimischen Politik im ablaufenden Jahr 2019 aber etwas verbessert. In der Bundesregierung herrscht erstmals Parität zwischen Männern und Frauen.

Unter der ÖVP-FPÖ-Regierung war der Frauenanteil noch bei 35,7 Prozent gelegen. Bei der Bildung der Übergangsregierung wurde auf Ausgewogenheit zwischen den Geschlechtern geachtet: Von den zwölf Regierungsmitgliedern sind sechs Frauen. Zudem gab es zum ersten Mal in der Geschichte mit Brigitte Bierlein eine Bundeskanzlerin.

Auch der Frauenanteil im Nationalrat ist mit der vergangenen Wahl zum vierten Mal in Folge etwas gestiegen. Die aktuell 71 Mandatarinnen bedeuten einen Anstieg von 37,2 Prozent zu Jahresanfang auf 38,8 Prozent. Von den 61 Mitgliedern des Bundesrats sind 24 weiblich, das ist um eine Bundesrätin mehr als Anfang 2019.

Grafik zum Frauenanteil in der österreichischen Politik
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Institut für Parlamentarismus und Demokratiefragen/Zögernitz

Mehr Mandatarinnen in Brüssel

Die Zahl der Frauen unter Österreichs EU-Parlamentarierinnen und -Parlamentariern hat sich nach der EU-Wahl im vergangenen Mai erhöht. Von den 18 Mandatarinnen und Mandataren sind neun weiblich. Davor waren es sieben weibliche Abgeordnete.

Der Frauenanteil in den Landesregierungen ist von 36 auf 39 Prozent ebenfalls leicht gestiegen, wie aus einer Aufstellung von Werner Zögernitz, früherer ÖVP-Klubdirektor und Leiter des Instituts für Parlamentarismus und Demokratiefragen, hervorgeht. Nach wie vor gibt es mit Niederösterreichs Regierungschefin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) aber nur eine Landeshauptfrau.

Manko bei Landtagen und Bürgermeisterinnen

Leicht gesunken ist die Zahl der Frauen in Österreichs Landtagen: 139 der insgesamt 440 Mitglieder sind weiblich (vorher 141). Den höchsten Frauenanteil hat Vorarlberg mit 42 Prozent, den niedrigsten Kärnten mit 22 Prozent. Ein besonderes Manko gibt es bei den Ortschefinnen. Im heurigen Jahr ist die Zahl der Bürgermeisterinnen zwar von 165 auf 178 gestiegen – bei 2.096 Gemeinden bedeutet das aber lediglich einen Anteil von 8,5 Prozent.