Kerze
Getty Images/Karen Kaspar/Eyeem
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„Licht ins Dunkel“

9,2 Mio. Euro für „Licht ins Dunkel“

Die Österreicherinnen und Österreicher haben dieses Jahr wieder große Hilfsbereitschaft demonstriert. Bei der 47. Aktion von „Licht ins Dunkel“ konnten heuer 9.214.541 Euro gesammelt werden – und damit über 150.000 Euro mehr als im Vorjahr.

Neben Bundespräsident Alexander Van der Bellen haben auch dieses Jahr wieder Vertreter aller Parteien sowie Prominenz aus Kultur und Sport und Repräsentanten der Wirtschaft an den Spendentelefonen geholfen. Auch die Soldatinnen und Soldaten des Bundesheeres und Vertreter aus der Zivilgesellschaft leisteten Hilfe für Kinder mit Behinderung und Menschen in Not.

Van der Bellen: Appell für Gelassenheit und Miteinander

Van der Bellen, der auch „Licht ins Dunkel“-Schirmherr ist, war mit seiner Frau Doris Schmidauer am Vormittag zu Gast und half am Spendentelefon aus. Im Gespräch mit Barbara Stöckl unterstrich der Bundespräsident die Bedeutung von Besinnung, Innehalten und Gelassenheit nicht nur zu Weihnachten: „Jeder hat irgendwann einmal eine Krisensituation, und dann ist es gut, wenn man sich ein bisschen zurücknehmen kann und darauf einstellt, dass nicht das Allerschlimmste eintritt. Es hilft uns allen hin und wieder, wenn man nicht gleich ganz aufgeregt ist.“

Alexander Van der Bellen
ORF/Thomas Jantzen
Bundespräsident Van der Bellen half am Spendentelefon mit

Van der Bellen betonte auch die Wichtigkeit des Miteinanders von Sozialstaat und zivilgesellschaftlichem Engagement: „Es kann kein Sozialstaat so gut sein, dass er für jedes individuelle Schicksal schon eine Lösung bereit hat. Wir sind sehr froh, dass in Österreich ein sehr gut ausgebautes Sozialsystem gibt, aber es gibt immer wieder Situationen, wo der Einzelne irgendwie durch die Maschen dieses Netzes zu fallen droht und dafür braucht es große Spendenaktionen wie ‚Licht ins Dunkel‘ und andere natürlich auch.“

Bierlein mit großem Respekt vor Helfern

Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein sagte: „Die gesellschaftliche Teilhabe für alle Menschen ist verbrieft in unserer Verfassung, aber in unserer Lebensrealität sieht es oft etwas anders aus. Der Staat kann nicht alles auffangen, und deswegen ist es sehr, sehr notwendig, dass es Organisationen und hilfsbereite Menschen gibt, die sich, größtenteils ehrenamtlich, einsetzen – und die mir größten Respekt abringen. Ich bin sehr froh, in Österreich leben zu dürfen, das ist ein wunderbares Land, und die Solidarität und das Miteinander wird hier gelebt.“

Kurz und Kogler legen Pause ein

Zu Mittag war Grünen-Chef Werner Kogler zu Gast – das Feiertagsprogramm sieht für ihn eine Pause vor: „Handy abschalten, schlafen, spazieren gehen, Freunde treffen“, so Kogler. Im Hinblick auf ein politisch erfolgreiches Jahr sagte Kogler: „Demütig bleiben, das passt auch jetzt zur Ruhe und zum Fest.“

Auch ÖVP-Obmann Sebastian Kurz freut sich auf einige entspannte Tage zu Weihnachten, sagte er im Gespräch mit Nadja Bernhard. „Es ist definitiv so, dass die nächsten drei Tage jetzt einmal frei sind und keine Verhandlungen stattfinden. Am 27. Dezember geht’s dann hoffentlich wieder mit neuer Energie los“, so Kurz.

Rendi-Wagner und Nepp heben soziale Themen hervor

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner sagte: „Eigentlich sollte Menschlichkeit nicht nur zu Weihnachten gelten, sondern es sollte etwas sein, das wir als Wert und als Prinzip tagtäglich pflegen. Zu Weihnachten werden wir erinnert, dass wir nicht alleine auf der Welt sind, dass wir anderen Freude machen sollten. 300.000 Kinder in Österreich sind armutsgefährdet, auch das sollte uns zu denken geben, dass wir die nicht alleine lassen.“

Spenden für „Licht ins Dunkel“

Auch dieses Jahr halfen zahlreiche Prominente bei der 47. Aktion für „Licht ins Dunkel“ mit

Wiens Vizebürgermeister und geschäftsführender Landesparteiobmann der FPÖ Wien, Dominik Nepp, unterstrich im Hinblick auf die Spendentradition zu Weihnachten: „Es ist bei uns Tradition im freiheitlichen Rathausklub, dass wir unter den Abgeordneten Spenden für soziale Zwecke sammeln. Gerade in der Politik sollten wir Vorbildwirkung leben und soziale Spenden tätigen.“ Sein Wunsch für 2020: „Ein bisschen mehr Ruhe und Gelassenheit als im letzten Jahr und vor allem, dass die Politik wieder das machen kann, wofür sie da ist, nämlich sozial Schwächeren zu helfen.“

NEOS-Nationalratsabgeordneter Helmut Brandstätter sagte zu seiner neuen Rolle als Politiker: „Ich hatte immer Respekt für diese Arbeit und halte sehr viel von dieser Arbeit. Ich weiß, man steht in der Öffentlichkeit und man sollte weder kleine und keine großen Fehler machen. Man sollte sich immer überlegen, bist du wahrhaftig oder nicht, weil ich glaube, langfristig fährt man damit am besten.“ Sein Neujahrswunsch: „Die Würde des Menschen ist unantastbar – und ich fände es gut, wenn wir das auch in unserer Verfassung festmachen.“

Wiener Weihbischof springt für Schönborn ein

Stellvertretend für Kardinal Christoph Schönborn, der sich von seiner Erkrankung erholt, war der Wiener Weihbischof Stephan Turnovszky – der zugleich auch Jugendbischof ist –, zu Gast im Studio. „Ich habe im Advent eine Gruppe von jungen Menschen gebeten, mir zu schreiben, was sie bewegt. Eine Schülerin hat mir geschrieben: ‚Ich merke, ich bin glücklich, wenn ich andere glücklich mache.‘ Damit hat sie den Kern der christlichen Botschaft getroffen. Über so eine Aussage kann man sehr gut auch die religiöse Botschaft erklären, denn wir ticken so, weil Gott Liebe ist. Er möchte die Menschen glücklich machen, dadurch, dass er selbst ein Mensch geworden ist in Jesus von Nazareth.“

Zum großen Vorbild einer ganzen Generation, Greta Thunberg, sagte der Weihbischof: „Ich halte ihre Botschaft für wichtig, wenngleich mir auch wichtig ist, sie nicht auf CO2 einzuschränken, sondern weiter zu denken auf das ganze Thema, wie gehen wir mit unserer Schöpfung und damit mit unserer Zukunft um.“

Wrabetz: Mit der Möglichkeit der Medien „viel Gutes tun“

ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz, der die „Licht ins Dunkel“-Nachmittagssendung eröffnete, sagte: „‚Licht ins Dunkel‘ ist eine der ganz großen, erfolgreichen Aktionen des ORF seit Jahrzehnten. Für uns ist es einfach toll, dass wir mit der Möglichkeit unserer Medien so viel Gutes tun können, indem wir Menschen, die helfen wollen, mit jenen verbinden, die die Hilfe brauchen. Die Stärke des ORF sind vor allem auch unsere Landesstudios, die in allen neun Bundesländern eine wichtige Rolle spielen und diese Rolle auch sehr gerne für ‚Licht ins Dunkel‘ spielen, weil sie dort Projekte für die Bundesländer unterstützen können, aber auch den Menschen in den Bundesländern die vertrauenswürdige Anlaufstelle für ihre Spendenbereitschaft sind.“

Ö3-Hörer spenden 4,2 Mio. Euro

Im Verlauf der „Licht ins Dunkel“-Vormittagssendung in ORF 2 ging auf dem Hans Gasser-Platz in Villach das „Ö3-Weihnachtswunder“ zu Ende: Kurz vor 10.00 Uhr meldeten sich Gabi Hiller, Andi Knoll und Robert Kratky, um das Ergebnis ihrer 120-Stunden-Wunschmusiksendung bekanntzugeben: Für 3.812.488 Euro haben die Ö3-Hörerinnen und -Hörer Musikwünsche bestellt und dabei gleichzeitig für den „Licht ins Dunkel“-Soforthilfefonds gespendet. Dazu kommt das bisherige Ergebnis der Ö3-Wundertütenaktion mit 416.000 Euro, sodass die Ö3-Gemeinde insgesamt 4.228.488 Euro für Familien in Not in Österreich gespendet hat.

Spenden weiterhin möglich

Auch nach dem 24. Dezember kann unter der kostenlosen A1-Spendentelefonnummer 0800/664 24 12 mittels Anruf oder SMS sowie im Internet unter lichtinsdunkel.ORF.at oder auf Facebook unter ORFLichtinsDunkel weiter gespendet werden. Alle Informationen zu den Spendenmöglichkeiten finden sich auch im ORF TELETEXT auf Seite 680. Die gesamte „Licht ins Dunkel“-Sendung ist als Livestream und nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage in tvthek.ORF.at als Video-on-Demand abrufbar.