363.287 Personen waren 2019 arbeitslos oder nahmen an einer Schulung teil, wie aus aktuellen Zahlen hervorgeht, die am Donnerstag veröffentlicht wurden. Die Arbeitslosenzahlen sinken seit 2017, davor stiegen sie fünf Jahre. 2015 und 2016 wurde mit 9,1 Prozent die höchste Arbeitslosenrate seit 1946 verzeichnet, 2019 lag sie wieder bei 7,4 Prozent.
„Nach drei Jahren sinkender Arbeitslosigkeit haben wir damit in etwa wieder das Niveau von 2013 erreicht“, schrieb Kopf über die aktuellen Zahlen in einer Aussendung. Für das Jahr 2020 rechnet Kopf „mit einem moderaten Anstieg der Arbeitslosigkeit um 5.000 bis 10.000 Personen“.

Der AMS-Chef ist mit der Arbeitsmarktentwicklung in den vergangenen zwei Jahren zufrieden. „Nach dem so hervorragenden Jahr 2018 war auch 2019 ein mehr als lobenswertes für den österreichischen Arbeitsmarkt. Bei einem Beschäftigungswachstum von rund 55.000 Personen sank die Arbeitslosigkeit in Österreich entgegen der Prognosen das ganze Jahr über.“
Arbeitslosigkeit in allen Bundesländern gesunken
Die Arbeitslosigkeit sank 2019 im Vergleich zum Jahr davor in allen Bundesländern und auch in allen relevanten Branchen. „Auffallend ist der so starke Baubereich mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit um mehr als acht Prozent, mit ein Grund, warum die Männerarbeitslosigkeit mehr als doppelt so stark rückläufig war wie die der Frauen“, so Kopf.

Den stärksten Rückgang bei Arbeitslosen und Schulungsteilnehmern zusammengerechnet gab es 2019 in Tirol, gefolgt von Salzburg, Kärnten und Wien. Dahinter folgen das Burgenland und Niederösterreich, Steiermark, Oberösterreich und Vorarlberg.
Stärkster Rückgang in Baubranche
Der Boom bei Bauprojekten ließ die Arbeitslosenzahlen am Bau mit minus 8,4 Prozent im Branchenvergleich am stärksten sinken. Dahinter folgten die Bereiche Beherbergung und Gastronomie (minus 4,5 Prozent), Arbeitskräfteüberlassung (minus 4,4 Prozent), Gesundheits- und Sozialwesen (minus 4,2 Prozent), Handel (minus 3,1 Prozent), Herstellung von Waren (minus 2,5 Prozent) und Verkehrs- und Lagerwesen (minus 1,4 Prozent).
Bei Personen unter 25 Jahren sanken die Arbeitslosenzahlen um 8,5 Prozent, bei 25- bis 49-Jährigen gingen sie um sechs Prozent zurück. Bei über 50-Jährigen gab es hingegen ein kleines Plus von 0,6 Prozent. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen (mehr als zwölf Monate ohne Arbeit) sank um 5,5 Prozent auf knapp 48.000 Personen.