Demonstration von Pflegekräften
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Politik

Warnstreiks bei Pflegekräften

Die Pflegekräfte in privaten Einrichtungen setzen am Mittwoch auf Warnstreiks um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. „Hotspot“ soll das Sozialministerium in Wien am Nachmittag werden.

Die fünfte Verhandlungsrunde über einen Kollektivvertrag für insgesamt 125.000 Beschäftigte in der Sozialwirtschaft war am Montag spätnachts ergebnislos zu Ende gegangen. Die Gewerkschaften GPA-djp und vida drängen weiterhin auf eine Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Die Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen befürchten dadurch jedoch eine Verschärfung des Personalmangels, etwa im Pflegebereich.

Sozialminister Rudolf Anschober (Grüne) erhofft sich ein mehrjähriges Kombipaket. In einem Jahr könnte es dabei Lohnerhöhungen geben, in einem anderen eine „leichte Verkürzung“ der Arbeitszeit, so der Minster am Dienstagabend im ORF-„Report“. Insgesamt müssten die Arbeitsbedingungen verbessert werden, sagte Anschober. „Beide Seiten wissen, dass wir mit der jetzigen Situation nicht durchkommen“, so der Minister.

Sozialminister Anschober zur Pflege

Welche praxistauglichen Modelle braucht es in Zukunft gegen Personalmangel, für bessere Finanzierung und um überstrapazierten Familiennetzwerken zu helfen? Anschober erklärt seine Lösungsansätze.

Wien: Quer durch alle Einrichtungen

In Wien stammen die streikenden Mitarbeiter unter anderem von der Lebenshilfe Wien, von den Wiener Sozialdiensten, vom Arbeiter-Samariter-Bund sowie von der Sucht- und Drogenkoordination Wien. Die Arbeit soll überall dort niedergelegt werden, wo keine dringenden Fälle zu behandeln sind, hieß es bei den Arbeitnehmervertretern – mehr dazu in wien.ORF.at.

Wohl der Patientinnen im Auge

Auch in den privat geführten Pflege- und Gesundheitseinrichtungen in Niederösterreich finden Warnstreiks statt. Die Rede ist von „Streiks light“. Patienten und Patientinnen sollen nicht benachteiligt werden. Gabriele Heider, Regionalsekretärin der gpa-djp in Niederösterreich, hatte bereits Vorbereitungen angekündigt, um einen Notbetrieb zu gewährleisten.

„Wir werden dafür sorgen, dass kein Patient und kein Klient zu Schaden kommt, das ist uns wichtig. Wir haben Betriebsversammlungen, von denen manche in einen Warnstreik übergehen. Da wird die Dauer zwischen zwei bis vier Stunden sein, das ist also ein überschaubarer Rahmen" – mehr dazu in noe.ORF.at. In der Steiermark sind 66 Standorte betroffen. Die Grundversorgung in der Pflege bleibe aber gewährleistet, heißt es bei der Gewerkschaft, denn letztlich gehe es darum, die Arbeitgeber zu einem Umdenken zu bewegen – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Streiks auch in Oberösterreich und Tirol

Auch in Oberösterreich wird in über 30 Einrichtungen gestreikt. Doch auch hier steht das Wohl der Patientinnen und Patienten wärend des Warnstreiks im Mittelpunkt – mehr dazu in ooe.ORF.at.

In Tirol gibt es ebenfalls Warnstreiks. Unter den privaten Pflege- Gesundheits- und Sozialeinrichtungen, die Streiks angekündigt haben, befinden sich die psychosoziale Einrichtung Promente, das Altenwohnheim in Kitzbühel und die AKI, die Arbeitskräfteinitiative Tirol. Betriebsversammlungen sind in den nächsten Tagen unter anderem in der Lebenshilfe und im Seraphischen Liebeswerk geplant – auch dort könnten noch Streiks beschlossen werden – mehr dazu in tirol.ORF.at.